Geplant ist auch der weitere Ausbau von E-Learning-Angeboten wie dem Vorlesungsaufzeichnungssystem "Matterhorn" oder dem Lernmanagementsystem "Moodle". Erfolgreich etabliert haben sich besonders die Maßnahmen zur fachlichen Studienvorbereitung. Mehrwöchige Vorkurse wie das Ulmer Trainingscamp (UTC), das "NAWI starterkit" oder das "NAWI upgrade" helfen den angehenden Studierenden dabei, Wissenslücken in Mathematik und den Naturwissenschaften zu schließen. Sie bekommen aber auch einen ersten Eindruck vom Uni-Alltag, lernen verschiedene Lehr- und Lernformen der Universität kennen und erarbeiten sich fachspezifische Lern- und Arbeitstechniken.
Im Propädeutikum Schlüsselqualifikationen erwerben
Neu beantragt wurde die Einrichtung eines propädeutischen Vorsemesters, das sowohl für deutschsprachige Bachelor-Studiengänge als auch für englischsprachige Master-Programme vorgesehen ist. Dieses Vorbereitungssemester, auch Propädeutikum genannt, bietet sowohl fachbezogene Angebote, die sich an den jeweiligen Studieninhalten und fachlichen Voraussetzungen orientieren, als auch fachübergreifende Schlüsselqualifikationen und Orientierungshilfen. Mit dem propädeutischen Vorsemester sollen vor allem Wissenslücken aus der Schule geschlossen und die notwendigen Grundlagen an Fachwissen geschaffen werden. Außerdem sollen sie Orientierung geben und Hilfestellung bei der Studienwahl leisten, da mit der Zufriedenheit der Studierenden auch der Studienerfolg steigt.
Ein propädeutisches Vorsemester für Studierende aus dem Ausland gibt es bereits seit dem Sommersemester 2015. Dieses Vorbereitungsangebot richtet sich auch an studieninteressierte Flüchtlinge und soll ab 2017 mit dem - jetzt bewilligten - Propädeutikum für Bildungsinländer verbunden werden und gemeinsame Angebote vorhalten. Studierenden aus dem In- und Ausland sollen so schon in der Studienvorbereitungsphase enger miteinander in Kontakt kommen.
Text und Medienkontakt: Andrea Weber-Tuckermann
Hintergrund – Zum Qualitätspakt Lehre
Mit dem "Qualitätspakt Lehre" werden die Betreuung der Studierenden und die Lehrqualität an Hochschulen verbessert. Der Bund stellt dafür zwischen 2011 und 2020 rund zwei Milliarden Euro zur Verfügung. Mit dem Bund-Länder-Programm für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre (Qualitätspakt Lehre) werden Hochschulen aus ganz Deutschland dabei unterstützt, die Betreuung der Studierenden und die Qualität der Lehre zu verbessern. Hierfür benötigen die Hochschulen zusätzliches, für die Aufgaben in Lehre, Betreuung und Beratung qualifiziertes Personal. Ziele des Programms sind eine bessere Personalausstattung von Hochschulen, ihre Unterstützung bei der Qualifizierung und Weiterqualifizierung ihres Personals sowie die Sicherung und Weiterentwicklung einer qualitativ hochwertigen Hochschullehre. Zwischen 2011 und 2020 stellt der Bund rund zwei Milliarden Euro für diese Aufgabe zur Verfügung.
In der ersten Förderphase bis 2016 werden 186 Hochschulen aus allen 16 Ländern gefördert. Darunter sind 78 Universitäten, 78 Fachhochschulen und 30 Kunst- und Musikhochschulen.
Für die zweite Förderphase bis Ende 2020 wurden die Fortsetzungsanträge von 156 Hochschulen ausgewählt: 71 Universitäten, 61 Fachhochschulen sowie 24 Kunst- und Musikhochschulen können ihre erfolgreichen Konzepte weiterentwickeln und auf weitere Bereiche ihrer Hochschule ausdehnen.
Die Hochschulen in Deutschland widmen der Qualität der Lehre und den Studienbedingungen zunehmend mehr Aufmerksamkeit. Der Qualitätspakt Lehre greift diesen Bedarf auf, unterstützt die Hochschulen in ihren vielfältigen Ansätzen und setzt neue Impulse bei der Entwicklung und Umsetzung bedarfsgerechter Maßnahmen. Viele geförderte Hochschulen zielen auf eine optimierte Gestaltung der Studieneingangsphase und auf den Umgang mit den immer vielfältigeren Startvoraussetzungen und Vorkenntnissen, die Studierende heute mitbringen.
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