13 Sous le Ciel

Titel:            Sous le Ciel
Künstler:     Gisela von Bruchhausen
Standort:    am Eingang Pavillon Albert-Einstein-Allee 5
Erstellt:       1989
Material:     Stahl verzinkt, Farbe

Die Arbeit entstand als erste große Plastik in der Reihe Gisela v Bruchhausen's Gitter- und Rahmenkonstruktionen. Bei diesen Arbeiten geht es ihr vor allem um die wechselseitige Durchdringung von Innen und Außen in der plastischen Struktur. Offensichtlich ist die Plastik kein massives Volumen, das sich gegen den Raum abschließt; aber sie besteht ebensowenig in einem losen Gestell, das lediglich räumliche Verhältnisse akzentuiert. Ihr Ort erscheint sowohl nach außen geöffnet als auch, umgekehrt, in sich gefaßt zu sein, da der Raum als immaterielle Beziehungsgröße - als Intervall, Proportion oder Negativkörper - in den konkreten Aufbau einbezogen ist. Sous le ciel liegt eine Maquette zugrunde, die die Kunstform allerdings nur als grobe Orientierung verwendet hat, um Plattenstahl in bestimmte Formen zu schneiden Der Aufbau erfolgte nach konstruktiven Gesichtspunkten und mußte, der Veränderung des Maßstabes entsprechend, neu erarbeitet werden.

Die Plastik enthält keine vorgefundenen Teile, sondern alle Formen sind eigens zugeschnitten und die Rundungen, in ihren Kippungen und Drehungen, mittels einer Biegemaschine hergestellt. Die Farbe hat eine eigene, von der Materialoberfläche unabhängige Bedeutung. Sie ist keine dekorative Außenhaut und in ihrer Funktion auch nicht bloß auf die Differenzierung substanzieller Formen beschränkt. In Sous le ciel hat Gisela von Bruchhausen erstmals versucht, den Zusammenhang von Innen und Außen durch eine Art "plastisches Licht" zu verdeutlichen, indem sie das Blau so angebracht hat, als würde die Reflexion eines imaginären Himmels die Plastik von allen Seiten umspielen Daher der Titel: "Unterm Himmel".

Gisela v. Bruchhausen

1940 in Berlin geboren
1978-84 Studium der Bildhauerei an der HdK Berlin bei Phillip King und David Evison
1982 Gründungsmitglied der Bildhauergruppe ODIOUS
1985 Stipendium Cité Internationale des Arts, Paris
1987 Assistentin bei Anthony Caro im Workshop Stahl 87, Berlin
1989/90 Lehrauftrag an der Hochschule der Künste Berlin
1990 Teilnahme am Emma Lake Artist’s Workshop, Saskatchewan, Kanada
1992 Workshop Stahl ’92 mit Tim Scott, Berlin
1995 Arbeitsstipendium Stiftung Kulturfonds
1999 Stipendium Künstlerhaus Lukas der Stiftung Kulturfonds/Ahrenshoop
2001 Arbeitsstipendium Stiftung Kunstfonds e. V. Bonn,
Aufbau eines neuen Ateliers in Werder/Havel

Seit 1982 zahlreiche Gruppenausstellungen im In- und Ausland
Einzelausstellungen zuletzt in den Galerien Hartmann & Noé (Berlin 2001), ortart (Nürnberg 2003), Tammen (ART Karlsruhe 2006), Wiechern (mit K.R.H.Sonderborg, Hamburg 2006).
Vertreten in Sammlungen in der BRD, der Schweiz, in Holland und in Kanada.

http://www.giselavonbruchhausen.de/