Erfahrungen vom Auslandssemester in Rom als Free Mover

Sommersemester 2021 - Yannick Möll

Alle Wege führen nach Rom – zunächst habe ich nicht gedacht, dass es mich für mein Auslandssemester nach Italien verschlägt, aber manchmal kommt alles ja doch etwas anders als man zunächst denkt. Auch bei mir hat Corona meine gesamten Planungen etwas durcheinandergebracht, sodass mein Austauschprogramm in Asien leider abgesagt werden musste – und ich letztlich das Sommersemester 2021 in Rom an der Università La Sapienza verbringen durfte. Dies habe ich insbesondere meinem Stipendiengeber, dem DAAD mit dem HAW.International-Programm zu verdanken, welcher mir eine flexible Änderung des Gastlands und der Gasthochschule ermöglichte.

Da es seitens der Universität Ulm keine Partnerschaft mit Rom gibt, habe ich den Aufenthalt als Free Mover organisiert. Dies bedeutet insbesondere einen deutlich höheren Organisationsaufwand, da es kein explizites Learning Agreement gibt und man sich für jeden Kurs einzeln einschreiben und auch die Studiengebühren entsprechend bezahlen muss. Hierbei konnte mich der DAAD jedoch sehr hilfreich unterstützen.

Rom selbst ist eine großartige Stadt mit tollem Flair, vielen Restaurants und wirklich fühlbarer Geschichte. Kulinarisch bietet die italienische Küche ein leckeres Gericht nach dem anderen, zusammen mit den durch Corona fast „leergefegten“ Straßen war dies wirklich ein Erlebnis! Das italienische Temperament gepaart mit Lässigkeit ist definitiv bei den Römern unverkennbar und dennoch sehr herzlich und authentisch.

Mein Auslandsaufenthalt fand in meinem vierten Fachsemester im Master CSE statt, sodass ich die Kurse

  • Medical Robotics,
  • Natural Language Processing,
  • Vision and Perception und
  • Big Data Computing

als Wahlfächer belegen konnte. Thematisch habe ich hierbei den Fokus auf die Schwerpunkte Robotik und Data Science/Engineering gelegt. Fachlich waren alle Kurse super spannend und haben sehr viel Wert auf interdisziplinäre Anwendungen gelegt, was mir sehr gut gefallen hat.

In der Freizeit habe ich mich mit vielen aus dem Erasmus+-Programm angefreundet. Darüber bin ich auch an meine Unterkunft gelangt, eine Fünfer-WG mit allesamt unterschiedlichen Herkünften und Studienfächern – dadurch war immer etwas los und man war gefühlt immer unterwegs, sei es in Rom selbst, am Strand oder auch in anderen Städten wie in meinem Fall Bologna, Neapel, Amalfi oder auch per Roadtrip durch die Toskana.

Insgesamt bin ich sehr glücklich und zufrieden, wie sich alles bezüglich meines Auslandssemesters ergeben hat. In Zeiten von Corona ist eine solche Erfahrung nicht selbstverständlich – gerade auch, da ich meine Pläne innerhalb kurzer Zeit ändern musste. Die erneute Organisation war mit viel Aufwand verbunden, welcher sich jedoch vollkommen auszahlt! Die zahlreichen wertvollen Eindrücke, die Erfahrung an einer italienischen Universität zu studieren, die vielen neu gewonnenen Freundschaften sowie die Mentalität und Lebenseinstellung der Italiener hat mich für mein Leben geprägt!