Ziele des Projekts

a. Empirische Optimierung der Didaktik und des Instruktionsdesigns für lebenslanges Lernen in Online- und Blended-Learning-Formaten, mit Schwerpunkt auf MINT-Themen

b. Entwicklung und Erprobung eines Zertifikatsangebots "Instruktionsdesign" auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse

c. In der zweiten Förderphase Erarbeitung eines berufsbegleitenden Masterstudiengangs "Instruktionsdesign" mit dem Ziel, berufsbegleitende Studiengänge durch Qualifikationen von Lehrenden und Gestaltenden im Bereich der Online-Instruktion nachhaltig zu fördern.


a.) Empirische Optimierung der Didaktik und des Instruktionsdesigns

In propädeutischen Modulen aus dem Bereich der Ingenieurwissenschaften und Informatik kommen zum Zwecke der Optimierung der Didaktik und des Instruktionsdesigns verschiedene interaktive Techniken, wie z.B. Online-Simulationen und Serious Games zum Einsatz.

Modul "Grundlagen der analogen Schaltungstechnik"

Grundkenntnisse der analogen Schaltungstechnik sind überall da notwendig, wo Elektronik mit der realen Welt in Verbindung kommt, also etwa bei der Erfassung von Sensorsignalen, der Ansteuerung von Aktuatoren, oder auch beim Senden und Empfangen von Funksignalen. Das zu entwickelnde Modul vermittelt diese Kenntnisse und konzentriert sich dabei auf die Einstellung und Stabilisierung von Arbeitspunkten - ein in der Praxis wichtiges und in der Ausbildung oft vernachlässigtes Thema.
Hier kommen zwei unterschiedliche Spielarten von simulationsbasiertem Lernen zum Tragen:

  • Für sehr einfache Zusammenhänge wird es interaktive, in ein HTML-Dokument eingebettete Modelle geben, die unmittelbar über Texteingaben oder Regler bedient werden können. Die Simulationsergebnisse werden in grafischer Form ausgegeben, der Studierende erfährt unmittelbar den Zusammenhang zwischen seinen Handlungen und dem Ergebnis.
  • In einem zweiten Schritt lösen Studierende schaltungstechnische Probleme mit Hilfe einer Entwicklungsumgebung, die über den Remote Tool Server im Web Browser läuft. Die Freiheitsgrade sind jetzt wesentlich höher - es können nicht nur Parameter variiert werden, sondern die Schaltungstopologie insgesamt kann verändert werden. Studierende lernen auf diese Art nicht nur schaltungstechnische Prinzipien näher kennen, sondern eignen sich nebenbei auch die handwerklichen Fähigkeiten im Umgang mit Entwurfswerkzeugen an.

  

Spiele als Lernmedium, Spiele als Forschungswerkzeuge

Zur Unterstützung der propädeutischen Module werden sogenannte „Serious Games“ in ihrer Funktion als Lernspiele entwickelt. Die Spiele sollen den Studierenden einerseits eine alternative Lernform anbieten und andererseits hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und Eignung für den Weiterbildungsbetrieb untersucht werden.

Im Bereich der Mediengestaltung wurden bisher ein Jump’n’Run sowie ein klassisches Flipperspiel benutzt, um den Teilbereich der Gestaltgesetze spielerisch begreifbar zu machen. Gestaltgesetze sind grundlegende Prinzipien der menschlichen Wahrnehmung, die bei der Gestaltung von Medien zielführend eingesetzt werden können.

Jump’n’Run - Bildausschnitte und Video:

Flipperspiel - Bildausschnitte und Video:

Im Lauf des Projekts sollen weitere Spiele aus dem Bereich Instruktionsdesign entwickelt werden, die beispielsweise auch die Bearbeitung von Aufgaben durch Gruppen unterstützen und damit als group awareness tools fungieren.

Zur Optimierung der Didaktik tragen die Spiele bei, indem sie durch Logging, Anpassbarkeit und Einblenden von Fragebögen auch als Forschungswerkzeuge für die Analyse der Wirksamkeit der gewählten Lehrformen fungieren.

Die entwickelten Techniken und Werkzeuge sollen in den folgenden Projektphasen sowohl in die Zertifikatskurse wie auch in den neuen Studiengang Instruktionsdesign einfließen.

  

b.) Zertifikatskurse

Im Verlauf des Projekts Effizient Interaktiv Studieren werden Propädeutika und zwei Zertifikatskurse entwickelt und erprobt, die in der zweiten Förderphase mit weiteren Studienmodulen in einen berufsbegleitenden Studiengang Instruktionsdesign münden sollen.
Die beiden Zertifikatskurse sind:

(1) Kognitive Grundlagen des Lernens

Als Gestalter von Weiterbildungs- oder Online-Lernangeboten ist es außerordentlich wichtig zu wissen, wie Lernen funktioniert, um didaktisch hochwertige Weiterbildungsmaßnahmen entwickeln zu können. Hierzu benötigt man verschiedene grundlegende Wissensinhalte und Kompetenzen, die im Rahmen dieses Zertifikatskurses vermittelt werden sollen.
Nach diesem Zertifikatskurs sollen die Studierenden in der Lage sein:

  • Grundlegende Modelle und Theorien der kognitiven Informationsverarbeitung zu benennen.
  • Lerntheorien zu vergleichen, voneinander abzugrenzen und für seine individuelle Weiterbildungsmaßnahme die richtige Lerntheorie auszuwählen.
  • Den Einsatz von Medien in einer Weiterbildungsmaßnahme anhand von medienspezifischer Lerntheorien zu beurteilen und fundiert in Weiterbildungsmaßnahmen einzusetzen.
  • Die Heterogenität der Lerner bei der Planung einer Weiterbildungsmaßnahme zu erkennen und das Lehr-Lernsetting entsprechend anzupassen.

Der Zertifikatskurs "Kognitive Grundlagen des Lernens" wird zum Wintersemester 2016/2017 erstmals angeboten. Die Teilnahme ist während der Erprobungsphase kostenlos.

Präsenztermine:
• Freitag, 21. Oktober 2016, 13:00-18:00 Uhr
• Freitag, 20. Januar 2017, 13:00-18:00 Uhr
• Samstag, 21. Januar 2017, 09:00-15:00 Uhr

Weitere Informationen zum Zertifikatskurs


(2) Grundlagen des Instruktionsdesigns und der Mediendidaktik


Der Erfolg eines Weiterbildungs- oder Online-Lernangebots hängt maßgeblich mit der Art der Wissensvermittlung zusammen. In diesem Zertifikatskurs sollen Kompetenzen und Fähigkeiten vermittelt werden, um ein solches hochwertiges didaktisches Konzept mit Hilfe von Medien erstellen zu können.
Hierzu benötigt man:

  • Begriffswissen zu verschiedenen Konzepten wie Mediendidaktik, Medienpsychologie oder Instructional Design.
  • Modelle zu den genannten Begriffen, um diese später in der Weiterbildungsmaßnahme bzw. dem Online-Lernangebot einsetzen zu können.
  • Wissen über Mediendesignprinzipien und Trends von medialen Lernangeboten, um so effektives Mediendesign beurteilen, optimieren und selbst entwerfen zu können.
  • Wissen zu Konzepten der Usability, um eine adäquate Evaluation der medialen Lernangebote sicherzustellen.

Der Zertifikatskurs "Grundlagen des Instruktionsdesigns und der Mediendidaktik" wird zum Sommersemester 2017 erstmals angeboten. Die Teilnahme ist während der Erprobungsphase kostenlos.

Weitere Informationen zum Zertifikatskurs

  

c.) Masterstudiengang "Instruktionsdesign"

Der Masterstudiengang Instruktionsdesign (siehe Grafik) ist das Ziel des Projekts und soll die Studierenden dazu befähigen eigenständig (mediale) Weiterbildungsangebote im Umfeld von Wirtschaft und Wissenschaft gestalten zu können. Der Studiengang ist modular aufgebaut und einzelne Module können mit einem Zertifikat abgeschlossen werden.

  

FKZ: 16OH21032