Ärztlicherseits werden Abführmittel auch vor diagnostischen und operativen Maßnahmen zur Darmentleerung sowie bei Hämorrhoiden zur Erweichung des Stuhls verordnet.
Ist die Einnahme von anthranoidhaltigen Arzneipflanzen angezeigt, wird heute zumeist auf die weniger drastisch wirkenden Früchte der Senna-Pflanze zurückgegriffen. Seltener werden Abführmittel wie die Faulbaumrinde oder Rhabarberwurzel angewendet. Am stärksten abführend wirkt der eingedickte Saft aus Aloeblättern.
Das fette Öl der Rizinussamen entfaltet seine abführenden Wirkungen bereits im Dünndarm. Abführmittel wie Leinsamen, indische Flohsamen oder Weizenkleie, die über ihr Quellvermögen zusammen mit viel Flüssigkeit im Darm wirken, führen nicht wie die anthranoidhaltigen Arzneimittel zur Gewöhnung und können diesbezüglich als "harmlos" angesehen werden.