9. Verdauungsstörungen mit Blähungen und krampfartigen Schmerzen

Sehr viele Menschen leiden gelegentlich bis häufig an Verdauungsstörungen, sogenannten dyspeptischen Beschwerden. Sie gehen mit Völlegefühl, Blähungen, krampfartigen Schmerzen, Durchfällen sowie mit Übelkeit und Erbrechen einher. Ursache ist oft mangelnde oder nicht rechtzeitige Freisetzung der Verdauungssäfte. Angefangen vom Speichel über die Magensäure bis hin zur Gallenflüssigkeit und zu den Verdauungsfermenten der Bauchspeicheldrüse, werden die aufgenommenen Nahrungsbestandteile in eng abgestimmter Folge zersetzt und auf die Aufnahme in den Kreislauf vorbereitet. Bei Störungen in diesem komplexen System wandern unverdaute Nahrungsbestandteile in untere Darmabschnitte und werden von dort lebenden Bakterien zersetzt. Dadurch entstehen Gase, die Blähungen und Krämpfe der Darmmuskulatur auslösen.

Kümmel - Carum carvi
Kümmel (Carum carvi)

Ätherische Öle aus z. B. Fenchel, Kümmel, Anis, Koriander oder Pfefferminze wirken blähungstreibend (karminativ) und entkrampfend (spasmolytisch) auf die Muskulatur von Magen und Darm. Dadurch wird der normale Verdauungsablauf wiederhergestellt.

Pfefferminzblätter, Kümmelfrüchte, Schafgarbenkraut und Artischockenblätter sind außerdem gallewirksam (cholagog). Sie sorgen durch vermehrte Produktion von Gallensäuren und durch Entkrampfung der Gallenwege für eine verbesserte Fettverdauung im Dünndarm.

Die Ananas enthält Enzyme (Fermente), die ähnlich wie die Peptidasen der Bauchspeicheldrüse, Nahrungseiweiße spalten und auf diese Weise die Verdauung fördern.