HEATS - ein transdisziplinäres Projekt

Mit Projektpartner*innen aus unterschiedlichen Bereichen des Hitzerisikomanagements (Umweltamt, Stadt, Wirtschaft und Forschung) ist HEATS ein transdisziplinäres Projekt. Städtische Akteur*innen aus den Modellstädten Augsburg, Hamm und Zwickau unterstützen die Ermittlung städtischer Bedarfe, die Datenerhebung sowie die Entwicklung eines Webtools.

Ziele des HEATS Projekts

  • Einschätzung und Quantifizierung objektiver Gefährdung und Vulnerabilität der Bevölkerung gegenüber Hitze
  • Entwicklung integrativer Lösungen und Planungsstrategien zur Anpassung von Stadtstruktur, Wirtschaft und Daseinsvorsorge an Hitzeereignisse
  • Bereitstellung von Planungsgrundlagen für kommunales Hitzerisikomanagement
  • Initiieren von Anpassungsprozessen gegenüber Hitze

Wie die Ziele erreicht werden

Von 2018 bis 2020 lief das Verbundprojekt Abc – Augsburg bleibt cool (03DAS144), in dem Hitze-Hotspots in der Stadt Augsburg identifiziert wurden. Ausgeweitet auf die Städte Hamm und Zwickau wird mit HEATS als Nachfolgeprojekt einen Schritt weitergegangen. Neben der Identifizierung klimatologischer Hitze-Hotspots werden soziodemografische Daten wie Alter, Zugang zu kühlen Orten oder Haushaltsgröße im Zusammenhang mit Hitze ausgewertet.

Mithilfe eines solchen Hitzerisikoindex lassen sich Karten erstellen, die nicht nur besonders warme Bereiche anzeigen, sondern auch solche, in denen vulnerable Personen leben. So lässt sich erkennen, wo Anpassungsmaßnahmen am wertvollsten sind. Diese Informationen sind insbesondere für die Stadtplanung und das Hitzerisikomanagement nutzbar. Geplant ist eine Hitzerisikokarte in einem Raster von 100 x 100 m. Diese soll als Web-Service frei zugänglich sein und der Bevölkerung als Informationsquelle sowie stadtplanerischen Akteur*innen als Planungstool dienen.

Außerdem werden Pflege- und Alterswohnheime als Typvertreter sozialer Einrichtungen mittels mikroskaliger numerischer Stadtklimamodelle und Detailanalysen wie beispielsweise einer energetischen Gebäudesimulation untersucht. Dabei soll vor allem das Hitzegefährdungspotenzial im Innen- sowie Außenraum abgebildet werden. Das Aufzeigen der Effizienz und Möglichkeiten für bauliche und planerische Maßnahmen an den untersuchten Gebäuden und deren Umgebung trägt ebenfalls zum städtischen Hitzerisikomanagement bei. Zuletzt wird mit HEATS innerhalb der Modellstädte die Machbarkeit und Effektivität einer Datenbank für die hitzevulnerable Bevölkerung untersucht, ähnlich der Fichiers Canicule (eine Datenbank, in der sich besonders vulnerable Persongen freiwillig eintragen können, um im Falle eines extremen Hitzeereignisses Unterstützung zu erhalten) in Frankreich.

Wie Sie sehen, was wir machen

Um die Projektergebnisse von HEATS für unterschiedliche Akteur*innen sichtbar zu machen, werden neben dem erwähnten Web-Tool auch Workshops und Fortbildungsoptionen für Mitwirkende in der Klimaanpassungs-, Energie- und Klimaschutzberatung erarbeitet und durchgeführt sowie Policy Briefs veröffentlicht. Ebenso ist ein umfangreiches Netzwerk mit weiteren Städten geplant, um durch einen regen Wissensaustausch voneinander zu lernen.

Infobox

Neben der Universität Ulm als Koordinator sind beteiligt:

  • bifa Umweltinstitut GmbH
  • Sachverständigenbüro für Luftbildauswertung  und Umweltfragen (SLU)
  • Öko-Zentrum NRW GmbH
  • Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ)
  • Universität Augsburg
  • Stadt Augsburg, vertreten durch das Umweltamt  
  • Stadt Hamm, vertreten durch das Umweltamt 
  • Stadt Zwickau, vertreten durch Stabsstelle ZED/Umweltbüro
  • Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)

Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel 

Schwerpunkt 3: Kommunale Leuchtturmvorhaben sowie Aufbau von lokalen und regionalen Kooperationen

Förderkennzeichen: 67DAS255