EcoDeShare

Ökonomie und Gestaltung von Sharing Plattformen

Grundlagenforschungsprojekt

Konsumenten entdecken zunehmend die temporäre Nutzung als Alternative zum Besitz von Produkten. Die temporäre Nutzung von Produkten zu ermöglichen ist die grundsätzliche Idee der Sharing Economy, deren Umsatz gemäß unterschiedlicher Studien bis 2025 auf bis zu 335 Milliarden US-Dollar pro Jahr wachsen soll. Entsprechend zählt das Time Magazin die Idee des ‚Teilens statt Besitzens‘ von Produkten zu den zehn wichtigsten Ideen, die unsere Gesellschaft nachhaltig verändern werden. Einige Ökonomen prognostizieren sogar, dass die Sharing Economy das aktuell vorherrschende kapitalistische Besitzsystem ablösen und unsere Art zu leben grundlegend verändern könnte. Bereits jetzt kann ein hybrides System beobachtet werden, in dem beide ökonomischen Systeme sich teilweise ergänzen (z.B. Automobilhersteller verkaufen Fahrzeuge auf traditionellem Weg und verleihen Fahrzeuge über Carsharing-Plattformen wie bspw. car2go) und teilweise konkurrieren (z.B. AirBnB konkurriert mit der Hotelbranche um Übernachtungen). Getrieben wird dieser Trend vor allem von Sharing Plattformen wie AirBnB oder Uber. Der innovative Charakter dieser Plattformen ist die Etablierung elektronischer Märkte auf Basis mobiler Internettechnologien und die damit einhergehende Realisierung von Transaktionen zwischen unbekannten Leihern und Verleihern, was wiederum zu einer effizienteren Nutzung von Produkten führt. Die Aufgabe der Wissenschaft ist es nun die ökonomischen Auswirkungen von Sharing Plattformen zu analysieren um die oben genannten Prognosen zu überprüfen.

Das Ziel dieses Forschungsprojekts mit dem Titel Ökonomie und Gestaltung von Sharing Plattformen (EcoDeShare) ist es, die ökonomischen Auswirkungen von Sharing Plattformen auf die unterschiedlichen Teilnehmer eines Sharing Ökosystems und auf die Gesellschaft als Ganzes zu untersuchen. Darauf aufbauend werden unterschiedliche Gestaltungsoptionen, wie bspw. unterschiedliche vertrauensbildende Features, Preismodelle und regulatorische Maßnahmen untersucht. Abschließend werden Sharing Plattformen prototypisch implementiert und die theoretischen Ergebnisse in experimentellen Studien getestet. Methodisch basiert das Forschungsprojekt primär auf analytischer Modellierung und experimenteller Datenanalyse.

Das Ergebnis dieses Forschungsprojekts soll eine getestete Theorie sein, welche Sharing Plattformen bei der Gestaltung und Bepreisung ihrer vermittelnden Online-Dienstleistungen sowie politische Entscheidungsträger bei der Entwicklung eines regulatorischen Rahmens zur Regulierung des Sharing Ökosystems unterstützen.

Fördergeber: FWF – Der Wissenschaftsfonds

Projektzeitraum: November 2019 – Oktober 2023