Es lohnt sich auf jeden Fall ...

Frau Yoko Beil berichtet von ihren Erfahrungen im berufsbegleitenden Masterstudiengang Biopharmazeutisch-Medizintechnische Wissenschaften.

Wie sind Sie auf den Studiengang aufmerksam geworden?

Ich habe an der DHBW in Heidenheim Medizintechnische Wissenschaften studiert. Unser Studiengangleiter, Herr Prof. Dr. Weidemann, hat uns dann direkt als wir mit dem Bachelor fertig geworden sind auf diesen neuen Masterstudiengang aufmerksam gemacht. Er gestaltet den Studiengang ja auch selbst mit. Ich bin schon sehr gespannt auf sein erstes Modul, das jetzt im nächsten Wintersemester stattfinden soll. Ich habe dann gleich zu den ersten gehört, die Module in BM-Wiss belegt haben. Als erstes waren das bei mir die Grundlagen der BWL, als zweites kam dann der Stammzell-Kurs.

Sie haben schon den Bachelor und auch einen Job. Warum wollten Sie dann doch nochmal studieren?

Die Frage wird mir oft gestellt und ich stelle sie mir selbst auch. Ich hatte einfach Lust, nochmal einen drauf zu setzen, etwas Neues zu lernen. So kurz nach dem Bachelor habe ich noch die notwendige Motivation und dachte mir „das muss ich jetzt einsetzen“. Ich glaube auch, dass es im Bewerbungsgespräch für meine jetzige Stelle sehr gut ankam, als ich erzählt habe, dass ich berufsbegleitend den Master mache.
Ich finde es super, dass man gleichzeitig studieren und arbeiten kann. Das war für mich auch das Schöne am dualen Studium: die Kombination von Arbeit und Studium. Jetzt geht es ähnlich weiter, ich sammele mehrere Jahre Berufserfahrung und mache nebenbei den Master. Ich bin glücklich, dass ich mich dafür entschieden habe.

Was ist anders als im Bachelor?

Beim berufsbegleitenden Studium muss man noch mehr selbst dabeibleiben und braucht viel Eigenmotivation, wenn man allein zuhause vor dem Computer sitzt und lernt. Aber ich bin mit zwei weiteren Studierenden aus dem dualen Bachelor jetzt im BM-Wiss und damit sozusagen nicht allein im Studium. Für neue Kontakte sind die Präsenztage das Beste, danach hat man ein Gesicht zu den Namen, die man sonst nur im Forum liest. Danach traut sich auch mal eher, dort Fragen zu stellen. Am Anfang war man da zurückhaltender. Seit einiger Zeit haben wir auch eine gemeinsame Whatsapp-Gruppe und sind darüber untereinander in Kontakt. Und die anderen Studierenden sind auch echt alle super.

Wie stressig ist die Vereinbarkeit zwischen Beruf und Studium? Gibt es überhaupt noch Zeit für Privatleben, Hobbies, Urlaub? Hatten Sie den Aufwand anders eingeschätzt?

Den Aufwand habe ich schon so eingeschätzt, mir war bewusst, auf was ich mich da einlasse. Ich habe jetzt zwei Module belegt und bin damit gut beschäftigt. Vor allem jetzt, wo es auf die Prüfungsphase zugeht. Ich kann mir gut vorstellen, dass es noch ein bisschen mehr wird und das dann noch zu schaffen ist. Aber wenn jetzt zum Wintersemester gleich fünf neue Module kommen, das wäre neben dem Beruf zu viel auf einmal. Ich würde sagen, zwei bis drei Module kann man gut neben einer 40-Stunden-Woche schaffen.
Und keine Sorge, es ist schon noch ein Privatleben da. Mir war aber auch vorher bewusst, dass ich die meisten Wochenenden, insbesondere kurz vor den Prüfungen, lernend verbringen werde

Wann lernen Sie? Wie lernen Sie?

Ich lerne vor allem am Wochenende. Unter der Woche lese ich, mache Zusammenfassungen, schaue verschiedene Sachen nach und lese die Skripte. Manches muss auswendig gelernt werden, da hätte ich unter der Woche keinen Kopf zu, das geht dann nur am Wochenende. Wichtig ist, immer dabei zu bleiben und immer etwas parallel zu tun. Es bleibt ja auch immer was hängen, auch wenn man „nur“ liest. Bis jetzt ging das Lernen auch ohne extra Urlaub dafür zu nehmen. Urlaub musste ich für die Präsenztage nehmen, zum Beispiel für den Stammzellkurs, der ja eine ganze Woche ging. Aber auch da war mir vorher bewusst, dass das auf mich zukommt.

Was gefällt Ihnen gut? Was war nicht so gut?

Ich glaube, dass manches noch ein bisschen gefestigt werden muss, aber das ist verständlich, denn wir sind die Ersten in diesem Studiengang. Manches ist für uns ein bisschen schwer zu koordinieren. Das betrifft vor allem die eigene Planung, wann sind die Prüfungen, wann sind die Präsenztage und wie bekomme ich das mit meinem Urlaub hin? Findet das Modul statt? Bin ich zugelassen? Das ist dann schon manchmal anstrengend.
Was ich total gut fand ist die Oberfläche der Lernplattform, die die SAPS der Uni Ulm zur Verfügung stellt. Ganz ehrlich, da hatte ich am Anfang etwas Bedenken, aber das ist richtig übersichtlich und gut strukturiert. Was ich richtig super fand, war die nette Betreuung durch Frau Dr. Masal und Frau Dr. Bretschneider von der Hochschule Biberach.

Wenn Sie zukünftigen Studierenden einen Ratschlag mit auf den Weg geben könnten, welcher wäre das?

Es lohnt sich auf jeden Fall und sie sollen sich unbedingt anmelden.

Zur Person

Yoko Beil, 30 Jahre, arbeitet in München an der LMU als Medizinisch-Technische Laborassistentin in der Molekularpathologie und ist dort für das Next Generation Sequencing zuständig. Sie hat vom Wintersemester 2016/2017 bis Sommersemester 2021 Biopharmazeutisch-Medizintechnische Wissenschaften studiert.