Bestimmung und Bewertung von Herausforderungen bei der Implementierung der Produktqualitätsvorausplanung (APQP) und Entwicklung eines Konzeptes zur Sicherung einer langfristig erfolgreichen Umsetzung

Universität Ulm

MA Abschlussvortrag, Kristin Deutzmann, Ort: Online, Datum: 30.06.2021, Zeit: 14:00 Uhr

In dieser Arbeit sollte untersucht werden, welche Voraussetzungen für die erfolgreiche Prozessimplementierung in einem Unternehmen bestehen. Die Untersuchung erfolgt in Form einer Fallstudie bezogen auf die Einführung des APQP-Prozesses. Holweg et al. [41] folgend sind bei Prozessänderungen und -Neueinführungen die Kriterien des Change Managements zu beachten. Diese Hypothese sollte in dieser Arbeit überprüft werden. Dabei wurde angenommen, dass das Prozessverständnis der Stakeholder der wichtigste Erfolgsfaktor für die Implementierung ist. Desweiteren wurde angenommen, dass die formale Gestaltung des Prozesses nicht allein ausschlaggebend für das richtige Verständnis ist. Um die Relevanz der Arbeit für die Praxis sicherzustellen, wurde die Thematik in einem Projekt zur Implementierung der Produktqualitätsvorausplanung (APQP) First-Tier Zulieferer in der Luftfahrt durchgeführt. Dabei wurden Interviews mit Mitarbeiter*innen aus verschiedenen Abteilungen, die jeweils einen unterschiedlichen Grad des Involvements bezogen auf APQP haben, geführt. Aus der Analyse der Aussagen und Beobachtungen wurden dann Ursachen für bestehende Herausforderungen bei der Prozessimplementierung abgeleitet und Lösungsvorschläge erarbeitet. Die Untersuchung zeigte, dass das Prozessverständnis der Stakeholder eine wesentliche Herausforderung für den Erfolg der Prozessimplementierung darstellt. Um dieses zu verbessern, werden neben einem detaillierten Prozessmodell auch erklärende Prozessdokumente und die Prozessunterstützung durch geeignete Softwarelösungen benötigt. Bislang werden in gängigen Prozessmanagementstrategien vor allem „weiche“ Faktoren wie Organisationskultur und Kommunikation nicht ausreichend berücksichtigt [74], [10], [7]. In dieser Studie zeigt sich allerdings, dass diese für den Erfolg des Prozessmanagements eine entscheidende Rolle spielen. Durch die Übertragung von Methoden aus dem Change Management ist es möglich, diese methodische Lücke zu schließen.