Context-aware Process Management for the Software Engineering Domain

Universität Ulm

Fakultätsöffentliche Vorstellung des Promotionsvorhabens (Grüner Vortrag);
Gregor Grambow, Raum: O28/1002, Zeit: 08:15 Uhr, Datum: 04. Februar 2014

Softwareprojekte kämpfen seit jeher mit Problemen hinsichtlich Überschreitungen ihres Budgets, Nichteinhaltung der Zeitpläne oder auch schlechter Qualität der erstellten Software. Viele dieser Probleme werden durch vielfach ungeplante Aktivitäten und die große operationale Dynamik der Projekte und ihrer Prozesse verursacht. Zu erledigende Aufgaben sind oft wissensintensiv und verlangen nach einer umfangreichen Kollaboration verschiedener Akteure. Hinzu kommt, dass das zu erstellende Produkt – die Software – nicht greifbar und daher auch schwer messbar ist. Firmen haben oft keine Kenntnis von Problemen in Ihrer Codebasis und Softwarequalitätsmaßnahmen werden erst in den finalen Phasen eines Projekts unter hohem Zeitdruck durchgeführt. Diese stehen dann oft in Konflikt zu den normalen Entwicklungstätigkeiten der Projektmitarbeiter. Um die Standardisierung und Wiederholbarkeit von Projekten zu erhöhen, werden seit Langem verschiedene Prozessmodelle zur Softwareentwicklung (z.B. V-Modell XT oder Scrum) verwendet, um die zu erledigenden Aufgaben zu organisieren. Diese Prozessmodelle existieren jedoch meist nur auf Papier und der real gelebte Prozess unterscheidet sich stark von den Vorgaben der Modelle, was die Wirksamkeit letzterer stark einschränkt.

Im Rahmen dieses Promotionsvorhabens werden diese Probleme anhand von konkreten Fallstudien untersucht. Es wird ein umfassender und generischer Ansatz entwickelt, um Software-entwicklungsprojekte möglichst ganzheitlich zu unterstützen. Dieser Vortrag beschäftigt sich vor allem mit den folgenden drei wichtigen Fragestellungen in diesem Kontext: Zu welchem Grad kann Prozessmanagementtechnologie die Prozessmodelle in der Software-entwicklung mit all ihren komplexen Eigenschaften unterstützen und welche Erweiterungen sind nötig? Wie kann die operationale und automatisch unterstützte Ausführung der Prozessmodelle adäquat mit dem realen Projektgeschehen verknüpft werden? Wie kann der Software Entwicklungsprozess besser mit allen Bereichen eines Software-entwicklungsprojekts, wie beispielsweisen dem Qualitätsmanagement, verbunden werden?