Konzeption und Realisierung eines logisch zentralen SOA-Repositories

Universität Ulm

DA-Abschlussvortrag, Julian Tiedeken, Ort: O27/545, Zeit: 11:00 Uhr, Datum: 19. Januar 2011

Service-orientierte Architekturen (SOA) haben sich in den letzten Jahren zum wichtigsten Paradigma etabliert, um IT-Systeme entlang von Geschäftsprozessen auszurichten. Durch die Umsetzung von Funktionalitäten mittels standardisierter Services erhöhen sich Unternehmen mehr Flexibilität, um Änderungen schneller als bisher umzusetzen. Außerdem soll eine SOA die Wiederverwendung von bestehenden Funktionalten in Form von Services ermöglichen, um so Redundanzen und schlieÿlich Kosten für Wartung und Betrieb zu reduzieren. Eine SOA besteht häufig aus einer Vielzahl von Artefakten (etwa Services, Prozesse, Datenobjekte) in unterschiedlichen Versionen. Diese stehen in Beziehungen zueinander, wodurch sich ein komplexes Abhängigkeitsgeecht ergibt. Probleme ergeben sich, wenn z.B. Service-Versionen abgeschaltet oder durch neue Versionen ersetzt werden sollen. Durch die lose Kopplung können Services eine Vielzahl von Service-Konsumenten (Systeme, Prozesse, Applikationen) besitzen. Das Abschalten eines Services kann dazu führen, dass bestehende Service- und Prozessorientierte Applikationen, die diesen Service verwenden, nicht mehr funktionieren, da z.B. der Service-Endpunkt nicht mehr auslösbar ist. Um solche Szenarien zu vermeiden, müssen die Abhängigkeitsbeziehungen in einem zentral logischen SOA-Repository gepegt und verwaltet werden. Weiterere Vorteile einer zentralen Speicherung sind einerseits die Wahrung der Konsistenz und andererseits die Nachvollziehbarkeit im Fall vom Änderungen. Mit Hilfe eines zentral logischen SOA-Repositories sowie darauf aufbauenden Analysen können die Auswirkungen von Änderungen vor der Durchführung ermittelt werden. Ein weiteres Ziel Service-orientierter Architekturen ist die Verbesserung des Business-ITAlignments. Damit ist die Ausrichtung der IT an den Geschäftsprozessen eines Unternehmens gemeint. Die Speicherung von fachlichen und technischen Artefakten alleine ist jedoch nicht ausreichend, um dieses Ziel zu erreichen. Vielmehr wird eine zusätzliche Ebene zwischen fachlichen und technischen Prozessen benötigt, die notwendige Umstrukturierungen zwischen beiden speichert. Diese Ebene wird als Systemprozess bezeichnet und ist integraler Bestandteil der durchgängigen Modellierung von Geschäftsprozessen. Die vorliegende Arbeit liefert ein Metamodell für ein SOA-Repository, welches einerseits die durchgängige Modellierung von Geschäftsprozessen, andererseits Repository-Analysen unterstützt. Mit Hilfe dieser Analysen lassen sich sowohl die Konsistenz über die unterschiedlichen Ebenen einer durchgängigen Modellierung sicherstellen als auch die Auswirkungen von Änderungen vor der Realisierung bestimmen. Um die Repository-Analysen in einer realistischen Umgebung zu veranschaulichen, werden diese exemplarisch durch eine prototypische Implementierung veranschaulicht.