Robuste Ausführung mobiler Aktivitäten in einer Prozessumgebung

Universität Ulm

Fakultätsöffentliche Vorstellung des Promotionsvorhabens (Grüner Vortrag);
Rüdiger Pryss, Raum: O27/H20, Zeit: 14:30 Uhr, Datum: 15. Juli 2014

In den vergangenen Jahren hat sich Prozess-Management-Technologie als Schlüssel-Technologie in Unternehmen etabliert. In vielen Anwendungsbereichen ist in diesem Zusammenhang die Anforderung gewachsen, bestimmte Aktivitäten eines Geschäftsprozesses mobil ausführen zu können. Solche mobilen Aktivitäten sollen es prozessbeteiligten Akteuren ermöglichen, ihre Arbeit, unterstützt durch ein Smart-Mobilgerät, an dem Ort auszuführen, an dem sie tatsächlich anfällt. Als Beispiel sei die Visite im Krankenhaus genannt, während der Ärzte und Pflegekräfte ihre elektronischen Anordnungen direkt am Patientenbett vornehmen wollen. Ebenso wünscht sich ein Außendienstmitarbeiter eine mobile IT-Unterstützung bei der Ausführung seiner Arbeitsaufgaben (z.B. der Erfassung eines Kundenauftrags oder Durchführung einer Instandhaltungsmaßnahme).

Aus technischer Sicht stellt die mobile IT-Unterstützung einzelner Prozessaktivitäten eine große Herausforderung dar. Im Gegensatz zu Aktivitäten, die auf einem stationären Rechner ausgeführt werden, müssen im Mobilfall weitergehende Fehlerszenarien (z.B. Verbindungsabbrüche) und Rahmenbedingungen (z.B. begrenzte Ressourcen, niedriger Akkustand) beachtet werden. Führt z.B. ein Arzt während einer Visite mit seinem Smart- Mobilgerät gerade eine mobile Aktivität aus und wird er dann zu einem Notfall gerufen, kommt es in der Regel zu einem Verbindungsabbruch auf den angemessen reagiert werden muss. Des Weiteren darf die korrekte Ausführbarkeit des Gesamtprozesses, dem die mobile Aktivität zugeordnet ist, auch in Ausnahmefällen (z.B. Verlust des Mobilgeräts) keinesfalls beeinträchtigt werden. Nur wenn es gelingt, mobile Aktivitäten robust und im Einklang mit den Bearbeitungsconstraints des Prozesses auszuführen, ist eine Akzeptanz aller Prozessbeteiligten realistisch. Umgekehrt ergeben sich durch die explizite Nutzung des mobilen Kontexts in einer Prozessumgebung vielversprechende Perspektiven für eine verbesserte Prozessunterstützung. Im Rahmen einer ärztlichen Visite etwa könnten patientenbezogene Aktivitäten gezielt nur denjenigen Ärzten angeboten werden, die sich in unmittelbarer Nähe des Patientenbetts aufhalten.

Der Vortrag geht auf diese und weitere technologische Herausforderungen im Zusammenhang mit der Ausführung mobiler Aktivitäten in einer Prozessumgebung ein. Darüber hinaus wird ein umfassendes Rahmenwerk vorgestellt, das eine robuste und mobile Ausführung von Prozessaktivitäten ermöglicht.