Profilfach - Gesundheit, Gesundheitsförderung und Prävention (GGP)

Gesundheit, Gesundheitsförderung und Prävention

Das Profilfach GGP wird vor allem von den Abteilungen Klinische und Gesundheitspsychologie sowie Angewandte Emotions- und Motivationspsychologie gestaltet. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie sich Gesundheit individuell und gesellschaftlich fördern lässt – mit besonderem Fokus auf Prävention, Resilienz, Wohlbefinden und Selbstregulation.

In der Pflichtveranstaltung „Gesundheit und Wohlbefinden“ sowie in verschiedenen die Pflichtveranstaltung erweiternden und vertiefenden (Projekt-)Seminaren geht es um:

  • Methoden der Gesundheitsforschung und Gesundheitsförderung inkl. deren neuro- und biopsychologischen sowie emotions- und motivationspsychologischen Grundlagen
  • aktivitätsbezogene Gesundheitspräventionen mit Schwerpunkt auf den Einfluss körperlicher Aktivität, Bewegung und Sport auf Kognition, Emotion, mentale Gesundheit und Wohlbefinden
  • psychologische Einflussfaktoren wie Motivation und Selbstregulation
  • Gesundheit in Beruf, Alltag und mit Blick auf technische Interventionen

Behandelte Themen sind u.a. Gesundheitsverhalten, körperliche Aktivität, Motivation und subjektives Wohlbefinden, Stress- und Emotionsregulation im und durch Sport, Körperwahrnehmung, Interozeption und Essverhalten, Exercise Physiology, Psychoneuroimmunologie und verschiedene Spezialgebiete z.B. Einsamkeit und mitochondriale Biopsychologie

Anwendungsfelder mit Bezug zu den wichtigsten Berufsfeldern von Gesundheitspsycholog*innen werden im gesundheitspsychologischen Kontext, z.B. Public Health, Sportpsychologie, Rehabilitation und Pädagogik bis hin zur Arbeitspsychologie vorgestellt – und berücksichtigen verschiedene Altersgruppen. Bezüge der Gesundheitspsychologie und deren Aufgabenschwerpunkte im Bereich der Neuropsychologie und Rehabilitation in und außerhalb der Heilkunde sowie innerhalb der Klinischen Psychologie werden ebenfalls thematisiert. 

Zusätzlich kannst du dich hier beschäftigen mit z.B.:

  • Gesprächsführung und Gesundheitskommunikation
  • dem Umgang mit digitalen Gesundheitsanwendungen
  • der mobilen Erfassung von Biosignalen in Forschung und Praxis
  • Gesundheit und Resilienz im und durch Sport inkl. Breiten- und Leistungssport
  • psychologischen, bio- und neurophysiologischen Erklärungsansätzen von Gesundheit

In unseren GGP-Veranstaltungen geht es um die praktische Anwendung psychologischer Forschung im Gesundheitskontext. Wir befassen uns u.a. mit Public und Planetary Health, Ernährung, körperlicher Aktivität und betrieblichem Gesundheitsmanagement.

Praktische Anwendungen gehören fest dazu: So kannst du z. B. eine aktivitätsbezogene Gesundheitsprävention selbst durchführen, die Methoden zur Erfassung von Gesundheitsindikatoren im Labor und in der Praxis kennenlernen oder eine psychische Gefährdungsbeurteilung für ein selbstgewähltes Berufsbild durchführen und passende Maßnahmen zur Prävention entwickeln.

Im Rahmen der Seminare hast du die Möglichkeit in unseren Laboren (z.B. dem Brain-Lab, Sense-Lab oder Sports-Physiolab) am Puls der Zeit Einblicke in gesundheitsrelevante Grundlagenforschung zu gewinnen. Du erhältst einen ausgewogenen Mix aus theoretischen Inputs, Kleingruppenarbeit und Diskussionen, um Zusammenhänge zwischen Gesundheit und gesellschaftlichen sowie ökologischen Entwicklungen besser zu verstehen. Dabei bist du durchaus eingeladen, auch den eigenen Lebensstil zu reflektieren – z. B. durch das Berechnen des eigenen Aktivitätslevels, Energieverbrauchs, des persönlichen CO₂-Fußabdrucks und die Beschäftigung mit deren Bedeutung für die Gesundheit. 

Du erwirbst ein vertieftes Verständnis, dass Maßnahmen zur Förderung von Wohlbefinden und Lebensqualität nicht automatisch auch Maßnahmen gegen Stress oder Krankheit sind– beides erfordert unterschiedliche Ansätze.

Auf jeden Fall erwirbst du hier methodische Kompetenzen, die dir eine besondere Expertise und ein klares Profil auf dem Arbeitsmarkt verschaffen.

Das Profilfach richtet sich an alle, die sich für die Schnittstelle zwischen Psychologie, Biologie, Medizin und Gesellschaft interessieren. Besonders geeignet ist es für Studierende, die sich für Themen wie Emotions- und Motivationspsychologie, Sportpsychologie, Biopsychologie, Gesundheitspsychologie oder Medizinische Psychologie begeistern – und dabei einen Forschungsbezug schätzen.

Wenn du dir vorstellen kannst, später in einem gesundheitlichen Berufsfeld zu arbeiten, aber nicht therapeutisch tätig sein willst, bist du hier genau richtig. Kreativität (z. B. bei der Entwicklung von Maßnahmen) und strukturiertes Arbeiten (z. B. mit Interviewleitfäden) gehen hier Hand in Hand.

Das Profilfach bietet praxisnahe Lehre zu aktuellen Themen mit gesellschaftlicher und ökologischer Relevanz. Es ist ideal für alle, die verstehen möchten, wie Gesundheit entsteht, wirkt und erhalten werden kann – und die Lust haben, diese Prozesse aktiv mitzugestalten.

Für das Profilfach GGP solltest du Neugier auf neurophysio- und biopsychologische, sozialpsychologische und allgemeinpsychologische Einflussfaktoren auf Gesundheit mitbringen – etwa zur Gesundheit auf individueller und gesellschaftlicher Ebene, zur Selbstregulation bei Präventionsmaßnahmen oder zur Rolle des Gehirns, physiologischer Körperprozesse, des Immunsystems und Stoffwechsels bei psychischer und körperlicher Belastung und psychischen Erkrankungen.

Du solltest dich für Fragen interessieren wie: Was hält uns gesund? Wie gelingt gesundes Altern? Wichtig ist auch ein Interesse an Prävention, Gesundheitsförderung und daran, psychologisches Wissen praktisch anzuwenden.

Wenn du Lust hast, Hintergründe und Zusammenhänge von Gesundheit in verschiedenen Lebensbereichen zu verstehen, gerne diskutierst und interaktiv lernst, bist du hier gut aufgehoben. Ein grundlegendes Verständnis von Begriffen wie Gesundheit, Prävention, Wohlbefinden, Motivation und Resilienz ist hilfreich – genauso wie die Bereitschaft, dich mit empirischer Forschung und praktischer Umsetzung auseinanderzusetzen.

 

Was solltest du mitbringen?

Das Profilfach eröffnet vielseitige Perspektiven an der Schnittstelle von Psychologie, Medizin, Neurowissenschaften und Public Health. Wer sich für gesundheitsbezogene Forschung oder interdisziplinäre Zusammenarbeit interessiert, findet hier eine solide Grundlage.

Berufliche Einsatzfelder reichen von der individuellen Gesundheitsberatung über die Beratung von Krankenkassen oder Organisationen und die Anwendung von Interventionen und digitalen Gesundheitsanwendungen bis zu Corporate Health oder Nachhaltigkeitsprojekten im Gesundheitswesen.

Studierende erwerben praxisnahes Wissen über Prävention, Gesundheitsförderung und Kommunikation mit unterschiedlichen Zielgruppen – eine ideale Vorbereitung für Tätigkeiten im Gesundheitswesen, in der Forschung oder in interdisziplinären Teams. Besonders gefragt: die Fähigkeit, Gesundheitsmaßnahmen evidenzbasiert zu entwickeln und umzusetzen.

 

Welche Möglichkeiten bietet das Profilfach Gesundheit, Gesundheitsförderung und Prävention bezüglich deiner beruflichen Zukunft?

Beteiligte Abteilungen

Allgemeine Psychologie

Prof. A. Huckauf

  • visuelle Wahrnehmung in der Peripherie
  • Aufmerksamkeit
  • Blickverhalten

Mehr dazu findest du hier

Angewandte Emotions- & Motivationspsychologie

Prof. C. Herbert

  • Einfluss von Emotion, Sprache, Selbst, körperlicher Aktivität und Bewegung auf das Erleben und Verhalten und die Gesundheit
  • Interaktion von Gehirn und Körper

Mehr dazu findest du hier

Arbeits- & Organisationspsychologie

Prof. K. Melchers

  • Personalauswahl; Bewerberreaktionen
  • Effektivität von Training
  • Antwortverhalten in Befragungen

Mehr dazu findest du hier

Klinische & Biologische Psychologie

Prof. I. Kolassa

  • Zusammenwirken biologischer und psychologischer Prozesse in der Entstehung, Symptomatologie und Therapie psychischer Erkrankungen

Mehr dazu findest du hier

Klinische & Gesundheitspsychologie

Prof. O. Pollatos

  • Embodied Cognition
  • Gesundheit
  • Ernährung und sportliche Betätigung

Mehr dazu findest du hier

Klinische Psychologie & Psychotherapie

Prof. H. Baumeister

  • Internetbasierte & digitale Mental Health Interventionen
  • Smart Sensing

Mehr dazu findest du hier

Kognitive Elektrophysiologie

Prof. M Kiefer

  • Kognitive Kontrollfunktionen bei psychischen Erkrankungen
  • Entwicklung exekutiver Funktionen

Mehr dazu findest du hier

Sozialpsychologie

Prof. J. Keller

  • Selbstregulations-prozesse in sozialen Interaktionen
  • Wahrnehmung von “Bullshit Jobs” vs. sinnhafter Arbeit

Mehr dazu findest du hier