15. Lebererkrankungen

Die Leber ist unsere "Stoffwechselfabrik". Dort werden Stoffe, die wir mit der Nahrung aufnehmen, für die Energiegewinnung umgesetzt, auch wichtige, aus Eiweiß aufgebaute "Werkzeuge" des Organismus (Enzyme) und viele Hormone werden in der Leber gebildet. Akute und chronische Lebererkrankungen sind immer sehr ernst zu nehmen; ihre Behandlung gehört in die Hand eines Arztes. Vorbeugend, unterstützend und regenerierend können pflanzliche Arzneimittel jedoch sehr hilfreich sein.

Mariendistelfrüchte und Artischockenblätter können die Leberzellen bei erhöhter Belastung (z.B. durch Umweltgifte, Lösungsmittel oder Alkohol) schützen. Die Extrakte der Artischocke wirken in erster Linie durch Inhaltsstoffe, die sog. freie Radikale abfangen. Freie Radikale sind hochreaktive Stoffe, die durch schädigende Einflüsse in den Leberzellen unter Einwirkung von Sauerstoff entstehen. In einer Art Kettenreaktion vermehren sie sich lawinenartig und können so zum Untergang der Leberzellen führen. Freie Radikale werden in der Leber beispielsweise durch entzündliche Erkrankungen, übermäßigen Alkoholgenuss und bestimmte Lösemittel freigesetzt.

Artischocke - Cynara scolymus
Artischocke (Cynara scolymus)

Die isolierten Inhaltsstoffe (Silymarine) aus der Mariendistel werden z. B. bei Knollenblätterpilzvergiftungen eingesetzt. Sie hemmen die Zerstörung der Leber durch die Pilzgifte, indem sie die Zellmembranen gegen deren Eindringen "abdichten". Sowohl die Artischocke als auch die Mariendistel können den Aufbau neuer Leberzellen beschleunigen. Sie werden daher teilweise zur Regeneration nach Lebererkrankungen, aber auch nach Entzündungen der Bauchspeicheldrüse eingesetzt.