Bergregenwald

Im Bereich der Tieflandregenwälder erheben sich in vielen tropischen Regionen Gebirge oder Vulkane. Je nach Höhenstufe und Ausrichtung der Berghänge gibt es bei tropischen Bergregenwäldern unterschiedliche Ausprägungen. Da der Wind im Tropengürtel meist aus süd- bzw. nordöstlicher Richtung weht (Passatwind), stauen sich die Wolken vor allem an den Osthängen der Gebirge und regnen sich dort ab. Am späten Abend lässt die Stärke des Passatwindes nach, so dass die Nächte und die frühen Morgenstunden klar sind; tagsüber hängt die Wolkendecke in einer bestimmten Höhe und die Wälder sind in einen dichten Nebel gehüllt. Das extrem feuchte und - je nach Höhenstufe - oft auch kühle Klima bedingt die Entwicklung von feuchten tropischen Nebelwäldern. Meist sind diese Nebelwälder in einer Höhenstufe zwischen 1000 und 2500 m angesiedelt.

Charakteristische Merkmale der Bergregenwälder sind:

  • Wälder relativ licht mit einem dichten Bodenbewuchs, da Wuchshöhe der Bäume geringer als im Tieflandregenwald
  • großer Reichtum an Epiphyten (Aufsitzerpflanzen)
  • hoher Anteil an Moosen und Farnen; oft ist der Boden mit einem leuchtend grünen Teppich von Selaginella-Arten bedeckt
  • häufiges Vorkommen von Baumfarnen, da diese ein feucht-kühles Klima benötigen
Baumfarn
Baumfarn
Fuchsia boliviana
Billbergia sp.
Billbergia sp.
Tillandsia umbellata
Tillandsia umbellata
Philodendron angustisectum
Philodendron angustisectum
Bergregenwald weltweit

Tropische Bergregenwälder gehören zu den artenreichsten Ökosystemen der Erde. Da sie wegen ihres immerfeuchten und vergleichsweise milden Klimas auch wichtige landwirtschaftliche Produktions-gebiete darstellen, sind sie einem immensen Nutzungsdruck (Abholzung, Umwandlung in Weideland) ausgesetzt. Sie gehören daher heute zu den gefährdetsten Landökosystemen der Erde.

Bergregenwald in Ulm

Beim Wechsel vom tropischen Tieflandregenwald (Haus 4) in den Bergregenwald lassen sich deutliche Veränderungen beobachten. Besonders üppig ausgeprägt ist hier der Bewuchs an Epiphyten. Neben einer Vielzahl an bekannten Zierpflanzen, wie Orchideen, Bromelien, Fuchsien, Passionsblumen, Usambaraveilchen- und Aronstabgewächsen sind hier auch wichtige Nutzpflanzen (Kaffee, Avocado, Mate-Tee) zu sehen. Auffällig im Bergregenwaldhaus sind auch die imposanten Baumfarne, die mit ihren schlanken, hohen Stämmen und den fein zerteilten Blattwedeln zu einer sehr alten Gruppe von Landpflanzen gehören.

Studierende und Besucher

In den Gewächshäusern werden vor allem Studierenden die ökologischen Zusammenhänge tropischer Lebensräume vermittelt.

Aber auch Sie, liebe Besucherinnen und Besucher können bereits beim Eintreten deutliche Kontraste bei der Temperatur und Bepflanzung wahrnehmen. Genießen Sie das tropische Flair und lernen Sie dabei wichtige Nutz- und Heilpflanzen der Tropen kennen.