Projektskizze

"Kindesmissbrauch" als medikaler und medialer Topos

Erstmalig im 18. Jahrhundert ermöglichte das Aufkommen der Massenmedien und Veränderungen in der soziokulturellen Konzeption von „Kindheit eine umfassende Rezeption des Topos „Kindesmissbrauch“ in der breiten Öffentlichkeit. Im Rahmen einer Dissertation sollen mit den Methoden der historischen Diskursanalyse unter zeithistorischer Perspektive für den Zeitraum von 1949 bis heute journalistische Printmedien im Hinblick auf die Instrumentalisierung des Topos „Kindesmissbrauch“ untersucht werden.

Schwerpunkte in der Analyse sind die Fragen nach

  • den Interdependenzen von Gesellschaft, Medien und Politik, insbesondere der Wirkung der Medienberichterstattung auf politische Tatsachenentscheidungen
  • dem Grad der Thematisierung der Medikalisierung des Themas „Kinderschutz“
  • Strukturen und Ausprägungen skandalisierender Berichterstattung
  • Tendenzen der Verantwortungsdiffusion in der Berichterstattung
  • Typologien des Missbrauchsskandals und seiner strukturellen und inhaltlichen Elemente
  • Der Visualisierung von Kindesmissbrauch in den Berichten
  • Der Medienpräsenz des Themas ausserhalb von Skandalen

 

Projektbearbeiter: 

Arno Görgen, M.A., Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin, Universität Ulm

 

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