Blumenwiese

Die Wiesenflächen im Botanischen Garten werden extensiv bewirtschaftet, d.h. es wird nicht gedüngt und nur zweimal jährlich gemäht, größtenteils zur Heubereitung.
Im Frühsommer ergibt sich ein besonders farbenprächtiger Blühaspekt mit der großflächig blühenden Margerite und vielen anderen Wiesenkräutern. Neben den gelb leuchtenden Blüten von Hahnenfuß und Hornklee kommen z.B. der blau blühende Wiesen-Salbei, die purpurfarbene Wiesen-Flockenblume und die hellrot blühende Esparsette vor.

Bei der "bunten Blumenwiese" handelt es sich vegetationskundlich um eine Glatthaferwiese (nährstoffreiche Fettwiese), die durch das regelmäßige Vorkommen von Glatthafer, Löwenzahn, Rotklee, Zaun-Wicke, Wiesen-Pippau und Scharfem Hahnenfuß gekennzeichnet ist. Auch der Goldhafer, eine typische Art höhergelegener Fettwiesen, ist stellenweise sehr häufig. 
In etwas feuchteren Bereichen sind Kuckucks-Lichtnelke, Wolliges Honiggras, Rasen-Schmiele und Wiesen-Sauerampfer zu finden. Auf eher mageren und trockenen Flächen kommen Wiesen-Salbei, Schafgarbe, Hornklee, Hopfenklee, Knolliger Hahnenfuß, Esparsette, Wiesen-Flockenblume, Acker-Witwenblume, Echtes Labkraut und Schopfiges Kreuzblümchen vor. Außerdem konnten in den letzten Jahren einige Exemplare des seltenen Tausendgüldenkrauts und der Bienen-Ragwurz, einer besonders attraktiven und typischen Orchideenart der Halbtrockenrasen, entdeckt werden.
Durch die ökologische Bewirtschaftung werden die Wiesenflächen langfristig weiter ausgemagert. Dadurch können sich im Laufe der Jahre naturnahe und regionaltypische Grünlandgesellschaften entwickeln, wie z.B. Glatthaferwiesen unterschiedlicher Ausprägung, Goldhaferwiesen, besonders artenreiche Halbtrockenrasen oder Trockenrasen, sowie Feuchtwiesen und Hochstaudenfluren.

An den Wegrändern wird die Blütenvielfalt durch Einsaat einer speziellen Wiesenblumenmischung ergänzt. Dort wachsen blaublühender Lein, die gelbe Färber-Hundskamille, rote Karthäuser-Nelke und die etwas später blühende Moschus-Malve. Langfristig werden aus dieser bunten Wiesenblumenmischung jedoch nur die standorttypischen Arten erhalten bleiben.