6. Festsitzender Husten und Bronchitis

Hustenzustände, bei denen sich zäher Schleim in den Bronchien ansammelt, gekoppelt mit häufig heftigem Hustenreiz, werden zunächst meist durch virale Infektionen ausgelöst. Im durch Viren geschwächten Bronchialsystem haben Bakterien ein leichtes Spiel. Sie vermehren sich ausgezeichnet im zähen Sekret, das der Erkrankte vergeblich abzuhusten versucht.

Die Arzneipflanzen dieses Anwendungsbereiches haben die ideale Kombination von Wirkungen bei festsitzendem Husten: Inhaltsstoffe wie ätherische Öle (z. B. in Thymian, Anis und Fenchel) oder Saponine (z. B. in Schlüsselblume und Süßholz) verflüssigen den Schleim, der so leichter abgehustet werden kann.

Wiesenschlüsselblume - Primula veris
Wiesenschlüsselblume (Primula veris)

Die schleimlösenden Wirkungen vieler Arzneipflanzen in diesem Anwendungsgebiet werden dadurch ergänzt, dass der gelöste Schleim durch die verstärkte Bewegung des Flimmerepithels ("Flimmerhärchen"), das die Innenwände unserer Bronchien überzieht, nach oben transportiert wird. So wird das Abhusten zusätzlich erleichtert. Diese expektorierende (auswurffördernde) Wirkung, die nur pflanzlichen Arzneimitteln zukommt, geht auf ätherische Öle zurück. Ätherische Öle wirken auch gegen viele Bakterien, die den Husten mit auslösen.

Manche Arzneipflanzen (besonders Efeu, Thymian und Quendel sowie die Zahnstocherammei) können auch Krämpfe der Bronchien lösen. Efeublätter werden in Form von Hustensäften bei Kindern eingesetzt.