21. Entzündungen im Mund- und Rachenraum

Bei den meisten entzündlichen Erkrankungen des Mund- und Rachenraumes handelt es sich um sog. Bagatellerkrankungen, die aber oft von unangenehmen Schmerzen oder Schluckbeschwerden begleitet sind.

Mindestens 90 % aller Mund- und Racheninfekte werden durch Viren hervorgerufen. Unbehandelt sind diese Infekte häufig Wegbereiter für nachfolgende bakterielle bzw. von Pilzen verursachte Infektionen, sogenannte Sekundärinfektionen.

Der frühzeitige Einsatz nebenwirkungsarmer Zubereitungen aus altbewährten Arzneipflanzen zu Mundspülungen oder sog. Pinselungen kann, wie viele Untersuchungen zeigen, deutliche Besserung zur Folge haben. Richtig angewandt - und hierzu erhalten Sie Rat in Ihrer Apotheke - klingen die Entzündungserscheinungen häufig rasch ab, und die geschädigten Schleimhäute können sich regenerieren.

Nelkenwurz (Geum urbanum)
Nelkenwurz (Geum urbanum)

Die zusammenziehenden, entzündungshemmenden und reizlindernden Eigenschaften von gerbstoffhaltigen Arzneipflanzen, wie Blutwurz, Nelkenwurz und Odermennig ("das Kraut der Sänger und Redner") werden häufig zur Linderung von Zahnfleischentzündungen und bei überlasteten oder "erkälteten" Stimmbändern genutzt.

Wichtig in diesem Zusammenhang ist auch die gerbstoffreiche Ratanhiatinktur. Von großem Nutzen sind auch die entzündungshemmenden und antibakteriellen Eigenschaften der Echten Kamille und des Spitzwegerichs. Breit wirksam gegen bakterielle, virale und von Pilzen verursachte Infektionen wirken Arzneimittel mit Salbeiextrakten oder eine Pinselung mit Myrrhentinktur. Myrrhe ist ein gummiartiges Substanzgemisch, das bei Verletzung der Rinde verschiedener Commiphoraarten (Myrrhensträucher), die im Norden Afrikas beheimatet sind, austritt.