14. Produktions- und Abflussstörungen der Gallenflüssigkeit

Die von der Leber gebildete Gallenflüssigkeit wird in der Gallenblase gespeichert. Nach Nahrungsaufnahme zieht sich die Muskulatur der Gallenblase zusammen, die Gallenflüssigkeit wird über den Gallengang in den Dünndarm ausgeschieden. Die Gallensäuren emulgieren die mit der Nahrung aufgenommenen Fette in kleine "Tröpfchen" und ermöglichen so erst deren Aufnahme im Dünndarm. Wird in der Leber zu wenig Gallenflüssigkeit gebildet oder ist die Gallenmuskulatur verkrampft oder gelähmt, so kommt es, insbesondere nach fetten Mahlzeiten, zu unangenehmen Verdauungsstörungen. Zur Linderung solcher Beschwerden steht eine große Anzahl von gallenwirksamen (cholagogen) Arzneipflanzen zur Verfügung, von denen einige eher den Abfluss der gebildeten Galle fördern (cholekinetisch wirken), während andere hauptsächlich die Galleproduktion in der Leber steigern (choleretisch wirken).

Kurkuma - Curcuma longa
Kurkuma (Curcuma longa)

Erdrauchkraut, Schöllkraut und die Früchte der Zahnstocherammei lösen in erster Linie Verkrampfungen der Gallenwege und sorgen so dafür, dass die Gallensäuren rechtzeitig in den Dünndarm gelangen.

Bei Lähmungen der Gallenwege kann Meerrettichwurzel die notwendigen wellenförmigen Bewegungen (Peristaltik) der Gallenmuskulatur fördern.

Ein probates Mittel bei mangelnder Gallebildung in der Leber ist hochkonzentrierter Artischockenblätterextrakt. Auch die typischen aromatischen Bittermittel wie Schafgarbe, Wermut, Andorn, Erzengelwurz und Löwenzahn fördern die Gallebildung.

Kurkuma und Pfefferminze verbessern sowohl die Produktion als auch den Abfluss der Galle.