28. Frauenheilkunde

Der Zyklus der Frau unterliegt einer komplizierten Feinsteuerung durch eine Vielzahl von körpereigenen Hormonen. Entsprechend schwierig sind Fehlsteuerungen, die sich u. a. in schmerzhaften Menstruationsbeschwerden äußern, zu behandeln. Hier sollte der Rat des Gynäkologen immer vor allen Selbstbehandlungsversuchen stehen.

Beim Einsatz pflanzlicher Arzneimittel in der Frauenheilkunde steht die Linderung krampfartiger Schmerzen der Gebärmutter und der sie umgebenden Muskulatur im Vordergrund. Hier haben sich der Amerikanische Schneeballbaum, die Kamille, Schafgarbe sowie das Gänsefingerkraut als wirksam erwiesen. Krampflösend wirkt auch ein chemisch verändertes Alkaloid (N-Butylscopolaminium-bromid), das aus dem Stechapfel gewonnen wird.

Mönchspfeffer - Vitex agnus-castus
Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus)

Extrakte aus Mönchspfefferfrüchten können nachweislich den Blutspiegel des Hormons Prolaktin senken. Nach der Entbindung ist Prolaktin entscheidend für die Bereitstellung der Muttermilch. Ein erhöhter Prolaktinspiegel vor der Regel wird heute als maßgeblicher Faktor für die Auslösung des prämenstruellen Syndroms (PMS) gesehen. Viele klinische Studien mit Mönchspfefferextrakten belegen eine entscheidende Besserung der PMS-Symptome wie depressive Verstimmungen, Gereiztheit und Spannungsgefühl in den Brüsten.

Extrakte aus dem Rhizom der in Nordamerika heimischen Traubensilberkerze werden heute verbreitet gegen die typischen Wechseljahrsbeschwerden wie Schwitzen, Zittern, Herzrasen, Depressivität oder Gereiztheit angewandt. Die Traubensilberkerze wirkt über eine Stabilisierung des Östrogenspiegels.