26. Phytobalneologie

In der traditionellen Volksheilkunde ist die Verwendung von Heilpflanzen als Badezusatz weit verbreitet. Diese – vom Fachmann als Phytobalneologie bezeichnete Anwendungsform – ermöglicht die unterschiedlichsten Heilwirkungen. Pflanzenwirkstoffe in Bädern können auf der Haut, aber auch in tieferen Gewebsschichten, im Kreislauf und sogar im Gehirn wirken.

Vor allem Extrakte aus Kamillenblüten finden Verwendung bei entzündlichen Hauterkrankungen. Als Kamillenersatz wurde in der traditionellen Volksmedizin gelegentlich auf Schafgarbenkraut zurückgegriffen.

Auch Zubereitungen aus Eichenrinde haben sich bewährt, insbesondere bei der Behandlung nässender Ekzeme und Entzündungen im Anal- und Genitalbereich.

Lavendel - Lavandula angustifolia
Lavendel (Lavandula angustifolia)

Der Zusatz von Mandelöl ist ein bekanntes Beispiel für die Bereitung (nicht nur kosmetisch) pflegender Bäder bei trockener und schuppender Haut (Seborrhoe).

Heilbädern mit Zusätzen aus Rosmarinblättern wird eine anregende Wirkung auf Kreislauf und Nervensystem nachgesagt. Auch bei Durchblutungsstörungen und Rheuma ist ihr Einsatz empfehlenswert.

Lavendel, Hopfen, Melisse und nicht zuletzt der Baldrian sind beliebte Badezusätze mit entspannender und beruhigender Wirkung, z. B. am Abend vor dem Schlafengehen.