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Forschung zum körpereigenen AIDS-Schutz:
Postdoktoranden-Preis der Robert-Koch-Stiftung für Ulmerin

Ulm University

Für ihre Forschung zum AIDS-Erreger HIV ist Dr. Christine Goffinet in Berlin mit dem Postdoktorandenpreis für Virologie der Robert-Koch-Stiftung ausgezeichnet worden. Der renommierte Preis ist mit 5000 Euro dotiert und wird jährlich an hervorragende Nachwuchswissenschaftler aus den Bereichen Virologie, Immunologie sowie Mikrobiologie vergeben. Schirmherr ist Bundespräsident Joachim Gauck. Christine Goffinet forscht als Junior-Gruppenleiterin am Institut für Molekulare Virologie (Direktor: Professor Frank Kirchhoff) der Universität Ulm.

Die Biologin  konnte erstmals nachweisen, dass sich antivirale Wirkstoffe an bestimmten, genetisch modifizierten Ratten testen lassen. Da Mäuse und Ratten normalerweise nicht mit AIDS infiziert werden können, müssen viele potentielle HIV-Medikamente bereits in der Frühphase an Primaten („Affen“) erprobt werden. „Das Kleintiermodell könnte künftig als erstes Testsystem dienen, um vielversprechende Wirkstoffe zu identifizieren. Erst in einem zweiten Schritt sollten besonders geeignet erscheinende Substanzen in aufwendigeren Primatenmodellen und langwierigen klinischen Studien weiter erprobt werden“, erläutert Goffinet. Ein zweiter Forschungsschwerpunkt der jungen Wissenschaftlerin lag auf dem neu identifizierten antiviralen Faktor CD317/Tetherin, der die Vermehrung von HI-Viren im menschlichen Körper einschränken kann.

Mit ihrer Ulmer Arbeitsgruppe untersucht Christine Goffinet zurzeit weitere antivirale Proteine: „Als Antwort auf eine HIV-Infektion werden zahlreiche Gene angeschaltet. Davon sind bisher nur wenige auf ihre erregerhemmende Aktivität geprüft worden. Wahrscheinlich gibt es noch viel mehr antivirale Proteine als bisher bekannt“, erklärt Goffinet.  Wie diese Proteine  die Vermehrung des AIDS-Erregers einschränken und ob mit diesen Befunden neue therapeutische Ansätze aufgedeckt werden können, ist Gegenstand ihrer aktuellen Forschung. 

Die gebürtige Französin Christine Goffinet (Jahrgang 1977)  hat in Hamburg Biologie studiert. An der Universität Heidelberg promovierte sie in der Arbeitsgruppe von Professor Oliver Keppler (Department für Infektiologie) unter anderem über ein transgenes Rattenmodell der HIV-1-Infektion. Seit 2010 leitet die Mutter einer Tochter am Institut für Molekulare Virologie der Universität Ulm eine eigene Arbeitsgruppe. Christine Goffinet ist bereits mehrfach ausgezeichnet worden, unter anderem mit dem AIDS-Forschungspreis 2007 der Deutschen  Gesellschaft für Infektiologie.

Annika Bingmann