„Wir werden sehr sorgfältig prüfen, wie wir die Stiftungserträge in Ihrem Sinne bestmöglich verwenden können“, versicherte der Präsident der Universität Ulm, Professor Karl Joachim Ebeling, dieser Tage bei einem Gespräch mit Dr. Thomas Ricker, der kürzlich eine Stiftung zu Gunsten der Ingenieurausbildung an der Uni eingerichtet und dazu 200 000 Euro zur Verfügung gestellt hatte. „Wir bedanken uns dafür auch im Namen unserer Nachwuchswissenschaftler ganz herzlich, die davon in den kommenden Jahren profitieren werden“, sagte Ebeling und sprach von einem „beispielhaften bürgerschaftlichen Engagement“.
Gleichzeitig hoffe er, dass die großzügige Förderung von privater Seite Vorbild und Impuls für weitere potenzielle Stifter sein werde. Schließlich gewinne die Unterstützung durch Privatleute und Unternehmen für die Universität zunehmend an Bedeutung: „Natürlich können wir unsere regulären Aufgaben aus Haushaltsmitteln und Forschungsgeldern nach wie vor finanzieren“, so der Universitätspräsident, „aber für besondere Aktivitäten brauchen wir diese Unterstützung“. Das gelte vor allem für Maßnahmen, um die Universität für Wissenschaftler wie für den wissenschaftlichen Nachwuchs noch attraktiver zu gestalten, auch im Wettbewerb mit anderen Hochschulen.
„Aus guten Gründen habe ich mich für diese Art der Förderung entschieden“, unterstrich Dr. Thomas Ricker, bis zu seinem Wechsel in den Ruhestand Mitte der 90er-Jahre im Daimler-Forschungszentrum als Hauptabteilungsleiter unter anderem für die Halbleiter-Technologie verantwortlich, unmittelbar nach der Wende zwischenzeitlich vom Bundesforschungsministerium auch mit dem Aufbau neuer Forschungseinrichtungen in den seinerzeit neuen Bundesländern betraut. Zunächst im ehemaligen Telefunken-Werk tätig habe er die Entwicklung der Wissenschaftsstadt vom ersten Tag an erlebt und bis heute verfolgt, berichtete der aus Stuttgart stammende promovierte Physiker. „Eigentlich bewegte sich meine Arbeit zumeist an der Nahtstelle von öffentlich-rechtlicher und Industrieforschung“, erklärte er seinen „starken Bezug zur Forschungspolitik“.
Von Willi Baur