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Schmalenbach-Preis für Dr. Tobias Eichner
Restrukturierungsmaßnahmen in Krisensituation untersucht

Ulm University

Dr. Tobias Eichner, inzwischen bei einer renommierten Unternehmensberatung in München tätig, ist für seine Doktorarbeit bei Professor Frank Richter, Direktor des Instituts für Strategische Unternehmensführung und Finanzierung der Universität Ulm, mit dem Schmalenbach-Preis 2009 ausgezeichnet worden. Eichner erhielt den mit 10 000 Euro dotierten Preis, seinem Doktorvater zufolge die bedeutendste Auszeichnung für angewandte Betriebswirtschaftler, beim Deutschen Betriebswirtschaftler-Tag in Frankfurt. Die Einführung dazu übernahm vor fast 500 Gästen aus Industrie und Wissenschaft der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Dr. Josef Ackermann.

Tobias Eichner, der in Karlsruhe Wirtschaftsingenieurwesen studiert und anschließend einen MBA an der Universität von Georgia (USA) erworben hatte, untersuchte in seiner Dissertation die Wirksamkeit von Restrukturierungsmaßnahmen als wesentliche Werkzeuge des Managements zur Überwindung von Unternehmenskrisen. Die Studie basiert auf einer internationalen Stichprobe von 151 börsennotierten Industrieunternehmen in Deutschland, Großbritannien und den USA, die jeweils in eine Krisensituation geraten waren. Dabei betrachtete Eichner nicht nur die verschiedenen Maßnahmen selbst, sondern verfolgte auch den Prozessverlauf von Restrukturierungen über fünf Jahre hinweg. Er griff dazu auf Finanzdaten zurück, erweiterte diese um eine Auswertung von Pressemeldungen und Veröffentlichungen der Unternehmen und analysierte sie mittels einer Auswahl spezieller statistischer Methoden. So fördert die Studie neuartige und robuste Nachweise zu Tage, die einerseits die Wirksamkeit geeigneter Restrukturierungsmaßnahmen belegen, andererseits jedoch auch ungeeignete Strategien identifizieren. Daraus leitet der Autor differenzierte und konkrete Handlungsempfehlungen für die Praxis ab – ein entscheidendes Kriterium für die Vergabe des seit 1988 vergebenen Schmalenbach-Preises für hervorragende betriebswirtschaftliche wissenschaftliche Arbeiten, die wie Eugen Schmalenbachs Werke im Dienste der Praxis stehen und ihre Anregungen aus der Praxis schöpfen. Schließlich soll die Auszeichnung neben der Auseinandersetzung mit betriebswirtschaftlichen Fragestellungen an den Mitbegründer der modernen Betriebswirtschaftslehre in Deutschland erinnern.

Ein weiterer Erfolg für den Preisträger: Die Arbeit wird im Dezember vom Verlag Peter Lang als erster Band der neuen Reihe „Schriften zur quantitativen Wirtschaftswissenschaft“ veröffentlicht.

Bei der Verleihung des Schmalenbach-Preises in Frankfurt: (v.l.) Prof. Theo Siegert (Vorsitzender der Schmalenbach-Stiftung), Dr. Tobias Eichner, Dr. Josef Ackermann (Vorstandsvorsitzender Deutsche Bank) und Prof. Alfred Wagenhofer, Vorsitzender der Jury