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Nicht gaffen - drücken rettet Leben!
Retten können nicht nur Profis

Ulm University

Keine Reaktion, keine Atmung! Was tun? Eine Situation die ein Gefühl von Unwohlsein in uns auslöst und in der die meisten Menschen ratlos sind. Dabei gilt: Retten können nicht nur Profis!
Die ersten Minuten nach einem Herz-Kreislaufstillstand spielen eine entscheidende Rolle für die Überlebenschancen des Patienten. Leider geschieht jedoch genau in diesen Minuten bis zum Eintreffen professioneller Hilfe oft nichts.

Einfache Anleitungen für alle
Die Sektion Notfallmedizin der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin des Universitätsklinikums Ulm möchte daher, in Zusammenarbeit mit der Stadt Ulm unter der Schirmherrschaft von Herrn Oberbürgermeister Ivo Gönner, die Situation für Patienten mit einem Kreislaufstillstand verbessern.

Mit der bewusst etwas provokant formulierten Kampagne “Nicht gaffen – drücken rettet Leben“ möchten wir den Menschen eine einfache Anleitung an die Hand geben, damit im Notfall, wenn es heißt “Keine Reaktion, keine Atmung! Was tun?“, die Frage nicht unbeantwortet bleibt.

Ziel der Kampagne ist es, eine möglichst große Zahl an Bürgern für das Thema der Laienreanimation zu sensibilisieren und ihnen eine einfache Anleitung für den Ernstfall an die Hand zu geben und somit die Versorgung von Patienten mit einem Kreislaufstillstand zu verbessern.

Ansprechen und Anfassen

Wenn man einen Patienten auffindet, dann sollte man als erstes die Ansprechbarkeit überprüfen. Beugen Sie sich dazu zu der Person hinunter und sprechen Sie sie laut und deutlich an („Hallo, können Sie mich hören?“). Zusätzlich kann man an den Schultern rütteln und schütteln. Erfolgt immer noch keine Reaktion, können Sie noch einen Schmerzreiz setzen. Dazu kneifen Sie den Patienten kräftig in die Muskulatur über dem Schlüsselbein an der Schulter.

Falls immer noch keine Reaktion kommt, ist der Patient bewusstlos, und es muss sofort der Notarzt unter 112 gerufen werden.

Atmung überprüfen
Im Anschluss an das Ansprechen und Anfassen erfolgt sofort eine Überprüfung der Atmung:
Der Helfer legt eine Hand auf die Stirn der bewusstlosen Person und greift mit der anderen Hand das Kinn der bewusstlosen Person. Dann wird der Kopf in den Nacken gelegt. Somit kann die zurückgefallene Zunge der Person nicht mehr die Atmung behindern. Nun blickt der Retter auf den Brustkorb der bewusstlosen Person und schaut ob sich dieser hebt und senkt. Mit seinem Ohr nahe am Mund der bewusstlosen Person hört der Retter nach einem Atemgeräusch und fühlt mit seiner Ohrmuschel, ob er einen Luftzug wahrnimmt (sehen, hören, fühlen). Wenn eine Atmung der bewusstlosen Person gesehen, gehört und gefühlt wird, muss sie auf die Seite gedreht werden.

Ist keine Atmung zu sehen, zu hören und zu fühlen, muss sofort der Notarzt unter 112 gerufen werden.

Wiederbelebung sofort beginnen
… und die Herzdruckmassage begonnen werden. Dazu suchen Sie den Druckpunkt zwischen den beiden Brustwarzen in der Mitte auf und drücken kräftig mit beiden durchgestreckten Armen auf die Brust. Die Frequenz sollte etwa 100-120 Schläge/Minute betragen und eine Drucktiefe von 5-6 cm beim durchschnittlichen Erwachsenen. Diese Maßnahmen führen Sie durch, bis Hilfe eintrifft. Sie können sich auch mit anderen Umstehenden abwechseln, da eine Wiederbelebung sehr anstrengend ist!

Videos, Bilder und weitere Informationen finden SieOpens external link in new window hier.

Von Petra Schultze