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Professor Klaus-Michael Debatin neuer Vizepräsident für Medizin

Ulm University

Professor Klaus-Michael Debatin ist neuer Vizepräsident der Universität Ulm für Medizin und damit Nachfolger von Professor Guido Adler, der kürzlich in Mainz eine neue Aufgabe übernommen hat.

Debatin war Mitte Oktober vom Senat gewählt worden. Am Donnerstag hat der Universitätsrat die Wahl einstimmig bestätigt. Damit ist das fünfköpfige Präsidium der Universität Ulm wieder komplett. „Ich bin ganz sicher, dass Professor Debatin mit seinen breit gefächerten herausragenden Kompetenzen und Erfahrungen in Krankenversorgung, Forschung und Hochschulpolitik die Arbeit des Präsidiums nachhaltig bereichern wird“, sagte Universitätspräsident Professor Karl Joachim Ebeling.

„Es war ein sehr ehrenvolles und attraktives Angebot, aber ich habe mich dafür entschieden, meine Arbeit gerade auch in der Kombination von Klinik, Forschung und universitärem Management in Ulm fortzusetzen. Wir haben hier unter anderem in der eigenen klinischen Forschung derzeit sehr spannende Entwicklungen“, erklärte Professor Debatin im Zusammenhang mit einem möglichen Wechsel an die Universitätsklinik Freiburg, wo er als Leitender Ärztlicher Direktor im Gespräch war.

Als wichtigste Zielsetzungen in seinem neuen Amt sieht der 57-jährige Wissenschaftler, der seit April 1997 als Ärztlicher Direktor die Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin leitet, „zum einen ein stärkeres Zusammenrücken der Medizinischen Fakultät mit den anderen Fakultäten, um unser Forschungsprofil weiterzuentwickeln, zum anderen eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Universität und Klinikum, insbesondere im Planungsbereich“. Dabei sei auf dem Forschungssektor mehr Interaktion zwischen den einzelnen Fakultäten notwendig, auch um Themen übergreifende Forschungskonzepte zu entwickeln. „Außerdem müssen wir noch stärker die Zusammenarbeit mit außeruniversitären Einrichtungen suchen“, ist der Mediziner überzeugt. „Eine optimale Koordination“ wünscht er sich für die Kooperation zwischen Uni und Klinikum, bei der baulichen Entwicklung auf dem Campus zum Beispiel.

Dass ihm dabei jetzt eine besondere Rolle zukomme, sei ihm bewusst: „Wir brauchen eine Brücke und die Kooperation, wissend um unterschiedliche Kulturen und Sichtweisen.“ Schließlich müsse sich das Klinikum auch auf ökonomische Aspekte konzentrieren, die Universität dagegen primär auf ihr Forschungsprofil.

Außer Frage steht für den neuen Vizepräsidenten ferner „eine gewisse Sonderstellung der Medizin innerhalb der Fakultäten“ und mitnichten nur ihrer Größe geschuldet. „Sie resultiert vor allem aus der direkten Verbindung zu zahlreichen Partnern auf dem großen Aufgabenfeld der Krankenversorgung und das reicht von innovativer Medizin für die Region bis zu international agierender Spitzenmedizin“, erklärt Klaus-Michael Debatin, wertet dieses Spannungsfeld indes „eher als Stärke denn als Problem für den Standort Ulm“.

Natürlich gelte es für ihn jetzt „den Blickwinkel etwas zu wechseln“, so der seit langem in der eigenen Fakultät verankerte Wissenschaftler, „aber das wird sicher interessant“. Profitieren dürfte der gebürtige Karlsruher dabei nicht zuletzt von seinem bemerkenswerten biografischen Hintergrund, als Arzt, Forscher und Wissenschaftsmanager in der akademischen Selbstverwaltung gleichermaßen, seit zehn Jahren unter anderem im Fakultätsvorstand, davon zuletzt sechs Jahre als Dekan. Mit einer sehr respektablen Bilanz, wie er rückblickend feststellt. Für seinen wissenschaftlichen Werdegang gilt dies nicht minder: Zahlreiche Forschungsaufenthalte, vor allem in den USA, hochkarätige Auszeichnungen, darunter der Deutsche Krebspreis 2002 und der Descartes-Forschungspreis der EU 2006, stehen für das Mitglied der Leopoldina (Nationale Akademie der Wissenschaften) und der Heidelberger Akademie der Wissenschaften zu Buche, dazu eine Vielzahl an Patenten. Dass der renommierte Krebsforscher national wie international als bestens vernetzt gilt, unterstreichen viele Funktionen und Mitgliedschaften in wichtigen Organisationen.

Die Belastung durch die neue Aufgabe sieht Professor Debatin eher entspannt. Sie werde durch das entfallene Dekansamt mehr als kompensiert. „Und einen zwölf-Stunden-Tag bin ich als Klinikchef gewohnt“, sagt er, „der Rest ist eine Frage der Organisation“.