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Skulpturensommer eröffnet:
„Anfassen und diskutieren erwünscht“

Ulm University

Seit kurzem reihen sich 27 zusätzliche Werke in den Kunstpfad der Universität Ulm ein. Ideengeber des ersten Skulpturensommers im Botanischen Garten ist Frank Raendchen, akademischer Bildhauer und Atelierleiter im Musischen Zentrum (MUZ). Nach dem offiziellen Startschuss am Sonntagvormittag im Ulmer Business Center, in dem kleine plastische Arbeiten gezeigt werden, folgte die Freiland-Eröffnung auf dem Eselsberg. Die beteiligten Künstler kommen aus ganz Deutschland sowie den Nachbarländern und haben sich in einem Auswahlverfahren mit mehr als 100 Bewerbern durchgesetzt. Weiterhin gestalten MUZ-Studierende der Unis Ulm und Bochum die Kunstschau. 

„Als die Uni Ulm 1967 gegründet wurde, sind die Gebäude mit ,Kunst am Bau‘ versehen worden. Ab 1989 kam der Kunstpfad hinzu. An dieses Konzept soll der Skulpturensommer anknüpfen“, sagte der Kunsthistoriker Florian Arnold in seinen einführenden Worten, flankiert vom MUZ-Sprecher Professor Lothar Kinzl sowie Professor Marian Kazda und Monika Gschneidner (Botanischer Garten). Anders als im Museum sei das Anfassen der Werke durchaus erlaubt. 

Beim anschließenden Rundgang erläuterten Arnold, Raendchen oder die Künstler selbst die Werke. Unter den zahlreichen Besuchern waren Vertreter von Universität und Stadt sowie die designierte Kulturbürgermeisterin Iris Mann. Sie alle bewunderten Gummireifen, die der Kirchheimer Künstler Bertl Zagst gleich exotischen Früchten in eine Baumgruppe gehängt hat. Weiterhin fügte sich ein Blütenteppich der MUZ-Studierenden sowie  etwa Wolfgang Endrass‘ Werk „Ein Loch graben“ und die Findlingsgruppe von Frank Raendchen perfekt in die sommerliche Landschaft. Lebhafte Diskussionen entstanden beispielsweise um „Den Baum der Erkenntnis“ (Daria Wendland), ein aus Rädern blütenformig zusammengesetztes Objekt, das unsere Liebe zur Technik hinterfragen soll, und Yaron Bekkers „Von Freiheit träumend“: Der Kunststudent hat seinen Körper abgeformt und diese Selbstdarstellung zwischen zwei Holzplatten gepresst.

„Ich freue mich über das  erfolgreiche Projekt und die zusätzlichen Mittel für die Aktion Lebenswerk, die Kunsttherapie in der Kinderonkologie ermöglichen“, betonte Frank Raendchen. Der Gewinn aus der Ausstellung im Business Center sowie der Getränke- und Posterverkäufe soll genutzt werden, um Künstlerbedarf für die krebskranken Mädchen und Jungen im Universitätsklinikum anzuschaffen.

 Kulturinteressierte sollten sich den 27. Juli vormerken. Dann wird der Katalog zum Skulpturensommer vorgestellt. Die Gruppe Experimentelle Musik Universität Ulm (EMU) sorgt für eine Untermalung mit Klängen und Illuminationen. Der Skulpturensommer läuft noch bis zum 30. September.

 

Annika Bingmann

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