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Wo bleibt der Mensch in der „geWEBten“ Welt?
Frühjahrsakademie des ZAWiW zur digitalen Gesellschaft

Ulm University

Unter dem Motto "GeWEBte Gesellschaft: Digitalisiert, vernetzt und produktiv - aber wo bleibt der Mensch?" geht die Jahreszeitenakademie des Zentrums für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW) ins 25. Jahr! Die "Frühjahrsakademie 2016" des ZAWiW widmet sich vom 14. bis zum 18. März den Chancen und Risiken der digitalen Gesellschaft.

Was bringen die unermesslichen Datenmengen für die Wirtschaft? Wie wirkt sich die zunehmende Digitalisierung der Gesellschaft auf den Alltag der Menschen aus? Ist der Einsatz von Pflege-Robotern und anderer digitaler Technologien bei der Betreuung älterer Menschen sinnvoll? Wie steht es mit dem Datenschutz, und wohin mit dem ganzen Datenmüll? Antworten auf diese Fragen versprechen die fünf Hauptvorträge, die in dieser Woche täglich um 10:00 Uhr im Hörsaal 4/5 der Universität Ulm stattfinden. "Auch in diesem Jahr rechnen wir wieder mit fünf bis sechs hundert Teilnehmern. Und die bisherige Resonanz auf das Thema ist durchweg positiv", so Markus Marquard, Geschäftsführer des ZAWiW. Wie gewohnt, richtet sich die Frühjahrsakademie an alle Interessierten im dritten Lebensalter und davor. Anmeldeschluss ist übrigens bereits der 19. Februar!

Offiziell eröffnet wird die diesjährige Frühjahrsakademie (Montag, 14. März um 9:30 Uhr) erstmals durch Universitätspräsident Professor Michael Weber, der seit langem Mitglied im ZAWiW-Vorstand ist. Den Auftaktvortrag hält Professor Mischa Seiter vom Institut für Technologie- und Prozessmanagement der Universität Ulm. Der technisch orientierte Betriebswirt wird darüber informieren, wie Unternehmen auf Produktions- und Nutzerdaten zugreifen, wie diese ausgewertet werden und so den Unternehmen bei betrieblichen Entscheidungen helfen. Die vier anderen, täglich stattfindenden Hauptvorträge setzen zudem datenkritische Akzente.

So widmet sich der Soziologe Professor Stefan Selke (Hochschule Furtwangen) in seinem Dienstags-Vortrag der Frage, warum wir unser Leben nicht den digitalen Technologien überlassen sollten. Über die Technisierung der Pflege und Betreuung älterer Menschen wird Dr. Bettina-Johanna Krings (Karlsruher Institut für Technologie) am Mittwoch sprechen. Kontrovers diskutiert wird in diesem Zusammenhang insbesondere der Einsatz intelligenter Service-Roboter, wie sie bereits in Japan in der Patientenpflege eingesetzt werden. Professor Wolfgang Coy vom Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik hinterfragt am Donnerstag den Umgang mit digitalen Kulturprodukten. Welche digitalen Artefakte sollen dauerhaft bewahrt werden und welche sollte man besser löschen? Der letzte Vortrag fokussiert das Thema Datenschutz. Professor Günter Müller von der Universität Freiburg lotet hier den Spielraum aus zwischen sinnvoller industrieller Datennutzung und dem Schutz persönlicher Daten. Alle Vorträge können auch einzeln gebucht werden.

Auf dem Programm stehen zudem 30 Arbeitsgruppen und 32 sogenannte Mittwochs-Angebote, aus denen die Teilnehmer auswählen können. Die Themenpalette ist dabei äußerst breit. Zu den AGs gehören Angebote wie "Kommunikation im Tierreich", "Literatur der Nachkriegszeit", "4000 Jahre Pfahlbauten". Aber auch die Weltreligionen und das Universum haben dort genauso ihren Platz wie Gesundheits- oder Computerthemen. Vom Gehirntraining über die Physiologie des Schlafes bis zum Geocaching oder dem Programmieren von Apps ist alles dabei. Ganz aktuell: Gesellschaftsthemen wie Migration von der Steinzeit bis heute.

Während in den AGs die intensivere Auseinandersetzung mit bestimmten Themen im Vordergrund steht, sind die Mittwochsangebote in der Regel mit Ausflügen zu ausgewählten Zielen in der Region verbunden. Darunter sind die Astronomische Uhr am Ulmer Rathaus, die Biber in der Friedrichsau, das Passiv-Energie-Gebäude Energon sowie ausgewählte Ausstellungen von Ulmer Museen und vieles mehr. Besondere Einblicke versprechen zudem die Stadtführung aus der Perspektive von Obdachlosen oder die Fair-Shopping-Tour. In der Mittagspause sorgen spezielle Entspannungs- und Bewegungsprogramme für körperlich-seelischen Ausgleich.

Einen kulturellen Glanzpunkt setzt am Montag-Abend (14. März; 18 Uhr) im Stadthaus das Ulmer Scherer-Ensemble. Geboten werden unter dem Motto "Am fernen Horizonte..." vielfältige und reizvolle Facetten des Männerchorgesangs im 19. Jahrhundert, mit Stücken von Mendelssohn, Schubert, Reger & Co.

Die Teilnahme an der "Frühjahrsakademie" kostet 89 Euro (Förderkreismitglieder 78 Euro). Es dürfen aber auch Einzelangebote gebucht werden. Anmeldeschluss ist wie bereits erwähnt am 19. Februar. Interessierte können sich zur Anforderung des Programmheftes und zur Anmeldung telefonisch (Tel. 0731 / 50 26601) oder per Email (info(at)zawiw.de) an das ZAWiW wenden. Unter www.zawiw.de ist es zudem möglich, sich online anzumelden.

Text und Medienkontakt: Andrea Weber-Tuckermann

Voller Hörsaal bei der Herbstakademie des ZaWiW an der Universität Ulm
Voller Hörsaal bei der letzten Herbstakademie (Foto: ZAWiW)