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Altrektor Professor Helmut Baitsch verstorben

Universität Ulm

Die Universität Ulm trauert um ihren Altrektor und Ehrenbürger Professor Helmut Baitsch.

Der  promovierte  Mediziner und Naturwissenschaftler,  ein renommierter Humangenetiker und Anthropologe, als  Nachfolger des Gründungsrektors Professor Ludwig Heilmeyer vom 20. Juli 1970 bis zum 31. März 1975 an der Spitze der Universität Ulm, ist am vergangenen Freitag im Alter von 85 Jahren verstorben. "Er hat die Universität Ulm als Rektor in einer schwierigen Phase geführt und sie in vielerlei Hinsicht geprägt", würdigte Uni-Präsident Professor Karl Joachim Ebeling den Verstorbenen. Als Wissenschaftler sei Helmut Baitsch weit über seine angestammten Fachgebiete hinaus angesehen und nicht zuletzt auch ethischen und künstlerischen Fragen stets aufgeschlossen gewesen. "Bei allen Anliegen, die ihn beschäftigt haben, hat er nie den Blick für das Ganze verloren", sagte Ebeling und ergänzte: "Persönlich habe ich ihn als verständnisvollen Menschen kennen gelernt und wegen seiner väterlich-hilfsbereiten Art jungen Kollegen gegenüber besonders geschätzt." Bleibende Verdienste habe sich Professor Baitsch nicht nur um den Aufbau der Universität Ulm, des Musischen Zentrums und des Arbeitskreises Ethik erworben, sondern auch um die Forschungsförderung auf Bundesebene. So gilt der gebürtige Badener, von 1966 bis 1968 bereits Rektor der Universität Freiburg, als Mitinitiator der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in den späten 60er-Jahren eingerichteten Sonderforschungsbereiche (SFB). Baitsch war von 1968 bis 1973 Senator und Kuratoriumsmitglied der DFG.
Von 1975 bis 1989 war Professor Baitsch Lehrstuhlinhaber für Anthropologie und Humangenetik an der Universität Ulm. Als Mitbegründer des SFB "Psychotherapeutische Prozesse" trug er hier dazu bei, dass Rollenspiel und Psychodrama vielerorts Bestandteile der Medizinerausbildung wurden. Dafür und für seine Verdienste um die Forschungsförderung hat ihn die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) im Jahr 2000 zum Ehrendoktor ernannt.
An der Universität Ulm, die ihn 1993 zum Ehrenbürger ernannt hatte, widmete er sich noch bis vor wenigen Jahren vor allem der Medizin- und Forschungsethik, in der Lehre und Projektarbeit ebenso wie in zahlreichen viel beachteten Publikationen. Dazu engagierte sich der Hobby-Cellist  mit großer Leidenschaft in der von ihm initiierten und konzipierten Musischen Werkstatt. Die internationale Wertschätzung des Verstorbenen dokumentieren nicht zuletzt seine Mitgliedschaften im "Club of Rome" und im Royal Anthropological Institute of  London.
Anlage: Foto (Foto Uni Ulm, zur honorarfreien Veröffentlichung in diesem Zusammenhang ohne Einschränkungen freigegeben)

Verantwortlich: Willi Baur