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Dr. h.c. aus Argentinien:
Prof. Wolfgang Schmickler ist Ehrendoktor der Nationalen Universität Córdoba

Universität Ulm

In der Theoretischen Elektrochemie gilt Professor Wolfgang Schmickler als feste Forschergröße. Jetzt hat ihm die Nationale Universität Córdoba im Zuge ihrer 400-Jahres-Feier die Ehrendoktorwürde verliehen. Über die Wissenschaft hinaus ist der Leiter der Ulmer Arbeitsgruppe theoretische physikalische Chemie der argentinischen „Universidad Nacional de Córdoba“ seit etlichen Jahren eng verbunden. Viele seiner Mitarbeiter an der Uni Ulm haben argentinische Wurzeln. Ein wichtiger Grund: In dem südamerikanischen Land hatte die Elektrochemie immer einen hohen Stellenwert. In Deutschland ist sie erst durch das wachsende Interesse an der Batterieforschung und Elektromobilität wiederentdeckt worden.

 „Schmickler zählt zu den wichtigsten theoretischen Elektrochemikern weltweit. Die Anzahl der Wissenschaftler, die in diesem Bereich ein vergleichbares Werk  vorzuweisen haben, lässt sich an einer Hand abzählen“, sagte Professor Ezequiel Leiva in seiner Laudatio bei der feierlichen Verleihung. Die Wissenschaftler sind alte Bekannte: Leiva hat zwei Jahre lang als Alexander von Humboldt-Stipendiat in Wolfgang Schmicklers Gruppe gearbeitet.

Er würdigte die Forschungsleistungen des Ulmers in der Grenzflächen- und Elektrochemie und hob besonders seine fundamentalen Erkenntnisse zur Elektrochemischen Doppelschicht, zu Reaktionen beim Elektronen- und Ionentransfer sowie Adsorptionsprozessen hervor. Weiterhin zählen die Elektrokatalyse, die Ablagerung von Metallen und seit einiger Zeit die Nano-Elektrochemie zu Schmicklers wissenschaftlichen Schwerpunkten. Anders als seine experimentell arbeitenden Kollegen forscht er nicht im Labor, sondern auf Papier und am Computer. So hat der Ulmer Wissenschaftler Theorien und Modelle für molekulare Prozesse in der Elektrochemie entwickelt.

Die Nationale Universität Córdoba wurde von Jesuiten gegründet und ist die älteste Hochschule Argentiniens. Sie war Ausgangspunkt der Universitätsreform von 1918, zu deren Prinzipien die Autonomie der Hochschulen, die Teilnahme aller Hochschulgruppen an der Universitätsleitung und der freie Zugang zur Universität gehörten. Die von Studierenden und der argentinischen Regierung durchgesetzte Verfassung wurde Vorbild für viele Universitäten weltweit. Mit mehr als 100 000 Studentinnen und Studenten zählt die Nationale Universität Córdoba zu den größten und bekanntesten Hochschulen Lateinamerikas.

 

Verantwortlich: Annika Bingmann