7500 Euro für Forschung zu ALS
PD Dr. Alberto Catanese ausgezeichnet

Universität Ulm

Die Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke hat PD Dr. Alberto Catanese mit dem Felix-Jerusalem-Preis ausgezeichnet. Der mit 7500 Euro dotierte erste Platz wurde am Freitag, 8. März, auf einem Kongress für Neurowissenschaften in Frankfurt am Main vergeben. Catanese forscht am Institut für Anatomie und Zellbiologie der Universität Ulm zur Amyotrophen Lateralsklerose (ALS).

Der Felix-Jerusalem-Preis der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke (DGM) dient der Förderung der Forschung auf dem Gebiet der neuromuskulären Erkrankungen. Mit ihm werden seit 2002 jährlich jüngere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgezeichnet, die zum Ablauf des Krankheitsprozesses forschen und neue Therapiemöglichkeiten entwickeln. Der Ulmer Wissenschaftler PD Dr. Alberto Catanese erhält den ersten Preis für seine Arbeit zu neuen Transkriptions- und Mutationssignaturen bei Amyotropher Lateralsklerose mithilfe innovativer Verfahren wie dem maschinellen Lernen.

„Die Auszeichnung mit dem Felix-Jerusalem-Preis ist nicht nur eine große Ehre, sondern auch eine Bestätigung der wichtigen Arbeit, die wir in unserer Arbeitsgruppe zusammen mit anderen Kolleginnen und Kollegen am Standort Ulm leisten, um unser Verständnis der Krankheit Amyotrophe Lateralsklerose zu verbessern“, so Alberto Catanese bei der Preisverleihung. Professor Wolfgang Müller-Felber, Mitglied des Medizinisch-Wissenschaftlichen Beirates der DGM, würdigte in seiner Laudatio die Forschung des Preisträgers: "Hauptverdienst der Arbeit ist die sehr präzise Analyse des Wechselspiels zwischen genetischen und epigenetischen Faktoren in dieser immer noch in großen Teilen unverstandenen Erkrankung."

In seiner Arbeitsgruppe am Institut für Anatomie und Zellbiologie der Uni Ulm erforscht PD Dr. Alberto Catanese die Zellbiologie neurodegenerativer Erkrankungen, insbesondere die Pathomechanismen, die die Motoneuronen von ALS-Patientinnen und -Patienten beeinflussen. Die Amyotrophe Lateralsklerose ist eine nicht heilbare Erkrankung der Bewegungsnervenzellen, die zur Muskellähmung und meist innerhalb weniger Jahre zum Tod führt. Eine medikamentöse Behandlung kann den Verlauf verzögern.

Übergeben wurde der Felix-Jerusalem-Preis im Rahmen des DGKN-Kongresses für Klinische Neurowissenschaften in Frankfurt am Main. Benannt ist die Auszeichnung nach dem Neurologen Felix Jerusalem (1932 – 1996), der sich der Erforschung und Behandlung von neuromuskulären Erkrankungen widmete und lange Jahre Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates der DGM war. Gesponsort wird die Auszeichnung durch das Pharmaunternehmen Sanofi Genzyme.

Über die Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke:
Die Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke (DGM) mit Sitz in Freiburg ist mit rund 10000 Mitgliedern die größte und älteste deutsche Selbsthilfeorganisation für Menschen mit neuromuskulären Erkrankungen. Seit über 50 Jahren fördert die DGM die Erforschung der mehr als 800 verschiedenen heute bekannten, teilweise sehr seltenen Muskelerkrankungen. Eine wichtige Aufgabe der DGM ist auch die Beratung und Unterstützung von Betroffenen und Angehörigen im Alltag.
 


Text und Medienkontakt: Daniela Stang

 

Verleihung eines Preises an PD Dr. Alberto Catanese
Verleihung des 1. Platz des Felix-Jerusalem-Preises (v.l.): Silke Schlüter (stellv. Vorstandsvorsitzende DGM), Preisträger PD Dr. Alberto Catanese, Prof. Wolfgang Müller-Felber (Laudator) und die Vertreterin des Sponsors Sanofi, Dr. Susanne Otte (Foto: Joachim Sproß, DGM)