Bienenforschung der Uni Ulm ausgezeichnet
BienABest ist Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt

Universität Ulm

Hohe Auszeichnung für das Insektenschutzprojekt „BienABest“: Das Forschungsvorhaben der Universität Ulm und des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) ist als offizielles Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgewählt worden. Seit 2017 ergründen Ulmer Forschende um Professor Manfred Ayasse die genauen Ursachen des Bienensterbens. Darüber hinaus legen sie Wildbienenweiden und Nistgelegenheiten an, um ideale Lebensbedingungen für Wildbienen zu schaffen und letztlich Bestände zu sichern.

Denn nach wie vor wird den Bestäubern das Überleben auf dem Land und in der Stadt nicht leicht gemacht: Trotz zahlreicher Schlagzeilen und Petitionen sind die Insekten nach wie vor Pestiziden auf Agrarflächen ausgesetzt. Weiterhin erschweren ihnen Monokulturen oder städtische Steingärten die Nahrungssuche. Dabei erfüllen Wildbienen eine wichtige Rolle im Ökosystem und bei der Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte: Wird dem Sterben der Bestäuber kein Einhalt geboten, müssen wir künftig auf viele Obst- und Gemüsesorten verzichten.

Damit es nicht so weit kommt, erforschen die Biologinnen und Biologen im Projekt BienABest idealtypische Bienenhabitate und Blühstreifen. Auf Untersuchungsflächen im ländlichen Raum erfassen und bestimmen sie die Insekten mit bestandschonenden Verfahren und können so die Entwicklung der Bienenpopulation nachvollziehen. Zu diesem Zweck werden Wildbienensachverständige ausgebildet und Projektergebnisse in so genannte VDI-Richtlinien übersetzt.

Bienen tragen maßgeblich zur Welternährung bei

Am Montag, 25. November, ist das sechsjährige Forschungsvorhaben BienABest, das im Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert wird, als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet worden. Die Laudatio hielt Dr. Andreas Krüß vom Bundesamt für Naturschutz (BfN). Anlässlich der Würdigung in der Evangelischen Akademie Loccum sagte Professor Manfred Ayasse vom Ulmer Institut für Evolutionsökologie und Naturschutzgenomik: „Das aktuelle Massenaussterben betrifft viele Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen, die durch Ökosystemleistungen eine wichtige Rolle bei der Lebensmittelproduktion und Welternährung spielen. Dazu gehören auch die Wildbienen, die durch das Projekt BienABest gefördert werden, und die durch eine effiziente Bestäubung von Kulturpflanzen wesentlich zur Nahrungsmittelproduktion beitragen.“  

Die Vereinten Nationen haben 2011 bis 2020 zur UN-Dekade für die Biologische Vielfalt erklärt. Ziel der Dekade ist es, den Rückgang der Biodiversität zu stoppen. Vorbildliche Forschungsvorhaben oder weitere Beiträge werden als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt gewürdigt. In den Jahren 2019 und 2020  liegt der Schwerpunkt auf dem Thema "Insekten schützen – gemeinsam für die Vielfalt der Natur".

Text & Medienkontakt: Annika Bingmann

 

Bienen auf einer Blüte
Im Zentrum des Projekts BienABest stehen Wildbienen und ihr Lebensraum. Abgebildet sind Gelbbindige Furchenbienen (Foto: Hans Schwenninger)
Preisträerinnen und -träger: Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt
Forschende der Universität Ulm und des Vereins Deutscher Ingenieure freuten sich über die Auszeichnung von BienABest als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt (v.l.): Dr. Heike Seitz (VDI), Prof. Manfred Ayasse (Universität Ulm), Dr. Ljuba Woppowa (VDI) und der Laudator Dr. Andreas Krüß vom Bundesamt für Naturschutz (Foto: Evangelische Akademie Loccum)