Erfolgreicher Pitch bringt Geld für eigene Forschung
Uni Ulm vergibt beim 2. Science Day hohe Preisgelder

Universität Ulm

Beim 2. Science Day an der Universität Ulm für den wissenschaftlichen Nachwuchs wurden wieder 80 000 Euro an Preisgeldern vergeben. 50 000 Euro für den ersten Platz im Pitch-Wettbewerb erhielt der Sozialpsychologe und Psychotherapeut Dr. Michael Barthelmäs. Der zweite Platz und damit 30 000 Euro ging an den Biochemiker Dr. Matthias Mack. Einen Mobilitätsgutschein in Höhe von 1500 Euro erhielten jeweils die anderen vier Kandidatinnen und Kandidaten. Die Veranstaltung der Nachwuchsakademie „ProTrainU“ hat sich bereits bestens etabliert.

Wissenschaftliche Projekte und komplexe Sachverhalte allgemeinverständlich darzustellen, das war erneut die große Herausforderung beim 2. Science Day für den wissenschaftlichen Nachwuchs an der Universität Ulm. Insgesamt sechs Kandidatinnen und Kandidaten waren im Wettkampf um das Preisgeld von insgesamt 80 000 Euro in einem sogenannten Science Pitch gegeneinander angetreten. In einem Kurzvortrag mussten die jungen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, allesamt Postdocs, ihr Forschungsprojekt vorstellen – und das möglichst allgemeinverständlich, strukturiert und anschaulich.

„Die Preisgelder aus diesem Wettbewerb sollen die Erst- und Zweitplatzierten dabei unterstützen, eigene Projektideen zu verfolgen und beispielsweise Drittmittelanträge vorzubereiten“, erklärt Professor Dieter Rautenbach, Vizepräsident für Karriere, in seiner Begrüßungsrede. Der Pitch-Wettbewerb ist Bestandteil und Höhepunkt eines zweistufigen Auswahlverfahrens. Zuständig für die Begutachtung beider Runden war eine Fachjury bestehend aus Vorstandsmitgliedern der Nachwuchsakademie „ProTrainU“.

Gewonnen hat den Pitch-Wettbewerb schließlich Dr. Michael Barthelmäs, Postdoc in der Abteilung Sozialpsychologie am Institut für Psychologie und Pädagogik. Der Sozialpsychologe, der zugleich approbierter Psychotherapeut ist, forscht zu menschlichen Emotionen, insbesondere dem emotionalen Weinen. Mit dem Preisgeld in Höhe von 50 000 Euro möchte er eine Pilotstudie realisieren, die Laborbefunde auf den Prüfstand stellt und auf Alltagsuntersuchungen gründet. Den zweiten Platz und damit 30 000 Euro erhielt Dr. Matthias Mack. Der Biochemiker forscht am Institut für Psychologie und Pädagogik in der Abteilung für Klinische und Biologische Psychologie zur Frage, wie Darm und Depressionen zusammenhängen. Er möchte mit dem Preisgeld untersuchen, welchen Einfluss Stress und depressive Erkrankungen auf die Zusammensetzung des Darmmikrobioms haben und wie sich damit die Nährstoffversorgung im Organismus verändert.

Angetreten mit einem Pitch sind beim 2. Science Day außerdem Dr. Eileen Bendig mit einem Psychotherapie-Projekt, Dr. Brecht Donvil mit einem Forschungsvorhaben, das Quantenmechanik und Machine Learning verbindet, sowie Dr. Subrata Mandal, der zu neuen Materialien für die lichtgetriebene Katalyse forscht und Dr. Michael Schön, der sich in seiner Forschung mit dem Phelan-McDermid-Syndrom befasst, einer seltenen neurodegenerativen Erkrankung.

Der Science Day fördert auch den inneruniversitären Dialog

„Mit der zweiten Auflage hat sich der Science Day bereits bestens etabliert. Dieses besondere Format fördert den inneruniversitären Dialog und ist ein wichtiger Beitrag zur Wissenschaftskommunikation“, so Vizepräsident Rautenbach. Dass die Wissenschaftskommunikation auch in der Wirtschaft einen wichtigen Platz hat, erläuterte Dr. Eleni Vomhof von der Firma WITec. Das Ulmer Unternehmen ist eine Ausgründung der Universität Ulm und vertreibt unter anderem Spezialmikroskope für die chemische Analyse, und das weltweit. Vomhof, von Haus aus Naturwissenschaftlerin, machte in ihrem Vortrag klar, wie wichtig eine adressatengerechte und kanalspezifische Kommunikation für den Unternehmenserfolg ist.

Wie bereits vor einem Jahr wurde der Science Day als Hybrid-Veranstaltung ausgerichtet. Während das Organisationsteam, die Kandidatenrunde und ausgewählte Gäste vor Ort im Forschungsgebäude N27 den Pitch-Wettbewerb austrugen, konnten sich Universitätsangehörige online über Zoom zuschalten. Organisiert wird die neue Veranstaltungsreihe von den „ProTrainU“-Geschäftsführerinnen Dr. Cornelia Estner und Clarissa Gobiet. Um das Pitch-Training der Wettbewerbsteilnehmerinnen und -teilnehmer kümmerte sich Pia Beyer-Wunsch, Projektmanagerin bei „ProTrainU“ und Startup Süd.

Zu Gast bei der Veranstaltung waren auch die Vorjahressieger Dr. Silke Werle und Dr. Jens Friedland, die berichtet haben, wie es mit ihrer Forschung seit dem letzten Jahr vorangegangen ist. Beide freuten sich über den Projektfortschritt und erste wissenschaftliche Erfolge. Am Ende des 2. Science Days übergab schließlich Universitätspräsident Professor Michael Weber die Preise und Urkunden. Zusätzlich zu den Preisgeldern und Mobilitätsgutscheinen hatte er für jeden noch einen Uni-Anstecker parat, den er mit den Worten überreichte: „Damit Sie nicht vergessen, dass Sie hier an der `besten und schönsten´ Universität der Welt sind!“

Weitere Informationen:
„ProTrainU“ – Nachwuchsakademie der Universität Ulm
Dr. Cornelia Estner, E-Mail: cornelia.estner(at)uni-ulm.de
Clarissa Gobiet, E-Mail: clarissa.gobiet(at)uni-ulm.de

Text und Medienkontakt: Andrea Weber-Tuckermann

 

Gruppenbild der Pitch-Teilnehmer
Gruppenbild zum Science Pitch: Teilgenommen haben v.l. Dr. Matthias Mack, Dr. Subrata Mandal, Dr. Eileen Bendig, Dr. Michael Barthelmäs, Dr. Michael Schön, Dr. Brecht Donvil (Foto: Elvira Eberhardt / Uni Ulm)
Prof. Dieter Rautenbach,
Der Vizepräsident für Karriere, Prof. Dieter Rautenbach, begrüßt zum 2. Science Day für den wissenschaftlichen Nachwuchs
Dr. Matthias Mack
Der Zweitplatzierte Dr. Matthias Mack bei seinem Pitch über Darm und Depression (Foto: Elvira Eberhardt / Uni Ulm)
Dr. Michael Barthelmäß mit Uni-Präsident Prof. Michael Weber (rechts)
Uni-Präsident Prof. Michael Weber (rechts) überreicht dem Sieger des Pitch-Wettbewerbs, Dr. Michael Barthelmäs, die Urkunde (Foto: Elvira Eberhardt / Uni Ulm)
v.l. Pia Beyer-Wunsch mit Dr. Cornelia Estner und Clarissa Gobiet (Foto: Elvira Eberhardt / Uni Ulm)