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Dies academicus der Uni Ulm:
Präsident zieht eindrucksvolle Jahresbilanz

Universität Ulm

Eine eindrucksvolle Jahresbilanz und eine kleine interne Leistungsschau mit der Verleihung verschiedener Auszeichnungen prägten am Freitag den „Dies academicus“ der Universität Ulm zum Ausklang des Wintersemesters. „2012 war eines der erfolgreichsten Jahre der Universität“, sagte Präsident Professor Karl Joachim Ebeling, der im Rahmen seiner Begrüßung an zahlreiche positive Ereignisse und Entwicklungen im Vorjahr erinnerte. Das gelte für die Lehre und den Forschungsbereich gleichermaßen.

„Vor allem das letzte Quartal 2012 stand im Zeichen außerordentlicher Erfolge“, berichtete Ebeling. Dazu zähle zum einen die Bewilligung eines so genannten Synergy Grant durch den Europäischen Forschungsrat im Bereich Quantenbiologie, zum anderen eines so genannten Advanced Grant auf dem Gebiet der HIV-Forschung ebenfalls durch die Brüsseler EU-Instanz. Damit werden im einen Fall mehr als zehn Millionen, im anderen fast zwei Millionen Euro nach Ulm fließen. Mit bemerkenswerten Auswirkungen: „Im Rahmen des größten Projekts ist neben der Einrichtung einer einschlägigen Professur auch der Neubau eines Forschungszentrums für Quantenbiologie und –mikroskopie vorgesehen“, kündigte der Präsident an.

Forschung 2012 weiter gestärkt

Der Forschungssektor sei indes auch durch eine Reihe weiterer Erfolge enorm gestärkt worden. Die Bewilligung eines neuen Sonderforschungsbereichs für die Leukämie-Forschung etwa und die Verlängerung des vorhandenen, in der Künstlichen Intelligenz angesiedelten und gemeinsam mit der Universität Magdeburg betriebenen, um weitere vier Jahre. Als nicht minder wichtige und markante Meilensteine des Jahres nannte Professor Ebeling die um weitere fünf Jahre verlängerte Förderung der Internationalen Graduiertenschule für Molekulare Medizin im Rahmen der Exzellenzinitiative, die Bewilligung eines neuen Graduiertenkollegs in der Alterungsforschung und die Einrichtung eines „virtuellen“ Helmholtzinstituts zur Erforschung der Amyotrophen Lateralsklerose.
„Für unsere Universität elementare Bedeutung haben Kooperationen mit der Industrie“, so der Präsident, und diese seien weiter ausgebaut worden, unter anderem mit der Einrichtung eines gemeinsamen Innovationszentrums mit der Daimler AG im Bereich Fahrerassistenzsysteme/Fahrzeugumfelderfassung. „Insgesamt konnten wir damit unser Drittmittelaufkommen im Vorjahr auf fast 80 Millionen Euro steigern“, stellte Ebeling fest, der in seinem Bericht „die mit unverminderter Dynamik fortgesetzten baulichen Entwicklungen“ erwähnte.
Viel Positives vermeldete der Uni-Präsident auch für den Bereich Studium und Lehre: Einen erneuten Höchststand mit rund 9600 eingeschriebenen Studentinnen und Studenten zum Beispiel, mit Mathematischer Biometrie (Master) und Chemieingenieurwesen (Bachelor) zwei neue zukunftsträchtige Studiengänge sowie eine Verdoppelung der kürzlich verliehenen Deutschlandstipendien verglichen mit dem Vorjahr.

Preise für Wissenschaftler und WissenSchaffer
Freude schließlich auch bei den Beteiligten über die beim Festakt verliehenen Auszeichnungen. Dabei ging der mit 8000 Euro dotierte Franziska-Kolb-Preis zur Förderung der Leukämieforschung an Dr. Verena Gaidzik (Innere Medizin III) für ihre Arbeit „Mutationen des TET2 Gens bei der akuten myeloischen Leukämie“. Den Dissertationspreis der Jubiläumsstiftung Urologie erhielt Dr. Andreas Al Ghazal (Urologie) für seine Arbeit über „Rezidivtumore im verbliebenen Harntrakt nach radikaler Zystektomie beim Blasenkarzinom“.

Zwei weitere Auszeichnungen würdigten spezielle Verdienste um die Universität und die Lehre. Den Sonderpreis der Uni für herausragendes studentisches Engagement durften Stefan Kaufmann, Simon Lüke und Juliane Wessalowski für die Arbeitsgruppe „WissenSchaffer“ entgegen nehmen. Die Gruppe habe im Rahmen einer Marketing-Offensive der Fakultät für Ingenieurwissenschaften und Informatik mit großem Engagement an zahlreichen Schulen für ein Studium dieser Disziplinen geworben“, sagte Professor Ulrich Stadtmüller, Vizepräsident für die Lehre, in seiner Laudatio. „Dabei haben sie ihre eigenen Erfahrungen authentisch vermittelt und viele Schüler bei deren Studienentscheidungen beraten.“

Eine absolut verdiente Anerkennung für besonders gute und engagierte Lehre erfuhren Stadtmüller zufolge Professor Stefan Britsch und Privatdozentin Dr. Corina Schmidt mit dem Lehrpreis der Uni 2012, insbesondere für die systematische Entwicklung neuer Lehrkonzepte und deren Implementierung in den universitären Alltag. Nicht zuletzt die Entwicklung eines intelligenten virtuellen Mikroskops sei bei den Studierenden auf große Begeisterung gestoßen, berichtete der Vizepräsident.
Von Willi Baur