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Ein Leben lang „Effizient Interaktiv Studieren“
Über eine Million für neues Weiterbildungsprojekt der Uni Ulm

Universität Ulm

Die Universität Ulm war in der zweiten Runde des Bund-Länder-Wettbewerbs „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ erfolgreich. Dabei geht es um innovative Weiterbildungsangebote für Berufstätige, Berufsrückkehrer und andere nicht-traditionelle Studierende.
Seit dem 1. August fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das Projekt „Effizient Interaktiv Studieren“ (EffIS) der Uni Ulm mit etwas mehr als einer Million Euro.
Als erstes Projektziel soll ein optimales, wissenschaftlich fundiertes Instruktionsdesign für lebenslanges Lernen erarbeitet werden. Basierend auf diesen Erkenntnissen werden dann ein Zertifikatsangebot und schließlich ein Masterstudiengang zwischen Psychologie, Bildungswissenschaften und Informatik entwickelt. Der erfolgreiche Antrag wurde vorrangig von Professor Hermann Schumacher, Leiter der Opens external link in new windowSchool of Advanced Professional Studies (SAPS), gestellt. Die Universität Ulm ist eine der wenigen Hochschulen, die im Zuge dieses Wettbewerbs zum zweiten Mal unterstützt werden.

Während der ersten Projektphase über dreieinhalb Jahre soll die Didaktik des Instruktionsdesigns von Online- und Blendend-Learning-Formaten empirisch untersucht werden. Der Schwerpunkt liegt auf lebenslangem Lernen: Gängige Lehrmethoden sollen auf effiziente Kompetenzvermittlung, aber auch auf das Kosten-Nutzenverhältnis bei der Lehrmittelproduktion überprüft werden. „Zudem streben wir eine Optimierung des Methoden-Mixes und der Passgenauigkeit der ausgewählten Lehrmethoden für die Lernvoraussetzungen und Bedürfnisse der Weiterbildungswilligen an“, fügt Professor Schumacher hinzu. Vorrangig würden dabei die so genannten MINT-Fächer, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, in den Blick genommen.

Federführend für die Untersuchungen zu Didaktik und Instruktionsdesign ist die Abteilung Lehr-Lernforschung am Institut für Psychologie und Pädagogik unter der Leitung von Professorin Tina Seufert. Wie Professor Michael Weber, Leiter des Instituts für Medieninformatik, gehört die Psychologin zu den Antragsstellern. Mit  den Fördermitteln werden zeitweise bis zu sieben Mitarbeiterstellen finanziert.

Von der Lernforschung zum Masterstudiengang

Basierend auf den so gewonnenen Erkenntnissen sollen als nächster Schritt Zertifikatsangebote im Bereich „Instruktionsdesign" und schließlich ein Masterstudiengang entwickelt und erprobt werden. Zielgruppe sind Berufstätige mit Hochschulabschluss, die sich im Hinblick auf effiziente Methoden der Online-Lehre und auf lebenslanges Lernen weiterqualifizieren möchten.

Die Universität Ulm war schon in der ersten, 2011 gestarteten Förderrunde des BMBF-Programms erfolgreich, und zwar mit dem Projekt „Modular zum Master“ – Mod:Master – das noch mindestens bis Ende März nächsten Jahres läuft. In diesem Projekt wurde mit der SAPS eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung für die Weiterbildung an der Universität Ulm etabliert und zwei modularisierte, berufsbegleitend studierbare Studiengänge in Sensorsystemtechnik sowie in Innovations- und Wissenschaftsmanagement entwickelt und erprobt. Seit Anfang 2014  unterstützt das Land Baden-Württemberg zudem eine gemeinsame wissenschaftliche Einrichtung der Universität und Hochschule Ulm zur berufsbegleitenden wissenschaftlichen Weiterbildung (Projekt NOW:Master).

„Ich gratuliere Professor Schumacher ganz herzlich zu diesem neuerlichen Erfolg. Er hat die wissenschaftliche Weiterbildung an der Universität Ulm auf ein deutschlandweit sichtbares Niveau gehoben. Davon profitiert die Universität schon heute und wird dies langfristig noch mehr tun. Man darf nicht vergessen, dass die SAPS vor nicht einmal drei Jahren eingerichtet wurde und schon sehr erfolgreich arbeitet“, kommentierte Professor Karl Joachim Ebeling, Präsident der Universität Ulm, den Erfolg.

Ziel des Bund-Länder-Wettbewerbs "Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen"  ist es, neue Zielgruppen für die Hochschulen zu erschließen und neue Studienformate – zum Beispiel für Berufstätige und Berufsrückkehrer – zu entwickeln. Hochschule und berufliche Praxis sollen dadurch enger verzahnt werden. In beiden Wettbewerbsrunden werden bundesweit 73 Verbund- und Einzelprojekte an insgesamt 97 Hochschulen gefördert. Zwei dieser Einzelprojekte – neben EffIS auch Mod:Master – werden an der Universität Ulm durchgeführt. 

Verantwortlich: Annika Bingmann