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Frühjahrsakademie der Uni
Europa aus Sicht von Experten und Bürgern

Universität Ulm

Das Thema ist aktuell und die Bandbreite groß: Vom Einfluss des Judentums auf die abendländische Zivilisation über die Umweltpolitik und die Weiterentwicklung der Einheit bis zur Harmonisierung des Steuerrechts reichen die Vorträge zum zentralen Thema der Frühjahrsakademie Mitte März an der Uni Ulm, der inzwischen 43. Weiterbildungswoche für Menschen im dritten Lebensalter und davor.
Die Verantwortlichen des Zentrums für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW) sind überzeugt: „Ein guter Zeitpunkt, sich Gedanken über unsere Beziehungen zu Europa zu machen“, so ZAWiW-Vorstandssprecher Professor Othmar Marti und Organisator Erwin Hutterer unisono. Anmeldeschluss ist der 1. März.

Das Programm verbindet einmal mehr Neues und Bewährtes. Mittmach-Angebote etwa sind diesmal nicht nur den Nachmittagen mit 44 Arbeitsgruppen vorbehalten. So gibt es am Mittwochvormittag eine Podiumsdiskussion mit einer Beteiligung des Auditoriums. Das Thema: „Ulm in Europa – Europa in Ulm“. Dazu äußern wird sich neben Beschäftigten der Uni aus Schottland, Belgien, den USA und der Türkei auch Ulms Oberbürgermeister Ivo Gönner, moderiert von Professor Marti (Schweiz). Mit vielen spannenden Fragestellungen versteht sich.

Das versprechen indes auch die vier Vorträge und nicht zuletzt der Auftakt mit Landesrabbiner Dr. Walter Rothschild. Sein Thema: „Was hat das Judentum zu Europa zu sagen?“ ZAWiW-Sprecher Marti zufolge schon der römisch-jüdischen Wurzeln unserer Kultur wegen sehr interessant. Einige Argumente aus der aktuellen politischen Diskussion aufgreifen und bewerten dürfte tags darauf Dr. Klaus Hänsch, früherer Präsident des Europäischen Parlaments. „Auch als Ruheständler sicher mit Informationen aus erster Hand“ erwartet Othmar Marti. Titel des Vortrags: „Mehr Europa? Jetzt sind die Bürger dran!“

Wie unterschiedlich die einzelnen Länder ihre Umwelt- und Energiepolitik handhaben, allen Einheitsbekundungen zum Trotz, wird Professor Martin Müller (Uni Ulm) deutlich machen. Sein Thema: „Nachhaltigkeit – eine Perspektive für und in Europa“. Und gravierende Unterschiede existieren bekanntlich noch auf einem weiteren Sektor, wie Professorin Brigitte Zürn darlegen wird. Die Fragestellung der Lehrbeauftragten an der Uni Ulm: „Steuerrechtsphilosophien und –systeme in Europa – ist eine Harmonisierung denkbar?“

Der eine oder andere Aspekt des zentralen Themas soll darüber hinaus in den Arbeitsgruppen aufgegriffen werden. „Der Euro – Bindemittel oder Sprengsatz für Europa?“ zum Beispiel. Der Referent: Dr. Ulrich Mössner, ehemaliger Manager und Fachbuch-Autor zur Finanz- und Euro-Krise. „Das Angebot dürfte am schnellsten ausgebucht sein“, vermutet Erwin Hutterer ungeachtet einer Vielzahl attraktiver und höchst unterschiedlicher Themen unter anderem aus Religion, Medizin, Physik, Kunst und einigen weiteren Bereichen mehr, viele zudem mit hohem Nutz- oder Unterhaltungswert („Ein Fotobuch selbst gestalten“). Einer Vielzahl neuer Referenten und Angebote überdies, was auch für die Mittwochnachmittage gilt. Eine besondere Gelegenheit hier: Eine Führung durch die neue Ulmer Synagoge.

Derweil verspricht die traditionelle kulturelle Begleitveranstaltung am Montag ein gewisses Kontrastprogramm: „Einen absolut unernsten Abend und ein ungewöhnliches Theatererlebnis“ (Hutterer). Angesagt ist das Zwei-Frauen-Stück „Titanic – schöne Menschen spielen große Gefühle“,  wenige Tage nach der Premiere im regulären Theaterbetrieb und in der Kantine des Theaters Ulm.

„Unverändert geblieben ist die Teilnahmegebühr“, so Professor Marti nicht ohne Stolz, 85 Euro also für das gesamte Programm (77 Euro für Mitglieder des ZAWiW-Förderkreises). Vorträge können auf Wunsch auch einzeln oder im Paket gebucht werden, ferner möglich ist die Teilnahme nur an Arbeitsgruppen. Für die Anfahrt gibt es eine DING-Sonderfahrkarte (9 Euro) oder einen reservierten gebührenpflichtigen Parkbereich.

Von Willi Baur

Weiteres unter www.zawiw.de