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Musischer Tag 2013:
Von Tontäfelchen, Sambatänzerinnen und der gewollten Donau

Universität Ulm

Volles Stadthaus beim Musischen Tag: Mit einem mehr als dreistündigen Programm überzeugten Gruppierungen des Musischen Zentrums (MUZ) am Mittwochabend. Den klanggewaltigen Anfang machte die Uni Bigband mit einem Ausblick auf ihr Konzert im Sauschdall zu Jahresbeginn. „Ich bewundere den Bandleader Michael Lutzeier, der mit ständig  wechselnder Besetzung diese Leistung erbringt“, sagte MUZ-Sprecher Professor Lothar Kinzl und ließ die kulturellen Höhepunkte der letzten Monate Revue passieren – vom Skulpturen-Workshop beim Bildhauer Frank Raendchen über die Chorfahrt nach Pisa bis zum „Samba in der Botanik“. Und dann stand die universitätseigene Sambagruppe „Gato Sorriso“ auch schon in den Startlöchern: Mit Trommelmusik und feurigen Tänzerinnen verlegten die Musiker kurzerhand die Copacabana ins Stadthaus. Etwas leisere Töne kamen von Musikern des Universitätsorchesters, die den ersten Satz aus Mozarts Serenade in c-Moll aufführten, sowie vom Uni-Ballett.

Tontäfelchen-Jubiläum und Baitsch-Förderpreis

Besondere Ereignisse bei diesem Musischen Tag waren die Verleihung des „Helmut-Baitsch-Förderpreises für Kunst & Wissenschaft“ an die MUZ-Leiterin Christine Söffing  und das 30-jährige Jubiläum der Tontäfelchen-Aktion. Seit 1983 erhalten Erstsemester zum Studienstart ein Täfelchen mit jährlich wechselnden Motiven rund um die Universität Ulm. Ideengeber der Aktion war der damalige Rektor, Professor Theodor Fliedner, wie Uni-Vizepräsident Professor Ulrich Stadtmüller und Christine Söffing zu berichten wussten. Anschließend wurde Söffing für ihre Projekte zwischen Kunst und Wissenschaft im Bereich Synästhesie mit dem Förderpreis ausgezeichnet. Bei Synästhetikern löst ein Sinnesreiz ohne ihr Zutun weitere Wahrnehmungen aus. Die MUZ-Leiterin lässt sich von ihrer Sonderbegabung inspirieren und führte am Mittwoch gemeinsam mit dem EMU-Laptop-Ensemble das synästhetische Stück „Blau“ auf. Unter der Leitung von Albrecht Haupt intonierte dann der Universitätschor den ersten Satz aus dem Psalm 9 von Felix Mendelssohn. Außerdem präsentierten die Sängerinnen und Sänger einen Ausschnitt aus der Pisaner Aufführung von „Carmina Burana“.

Klavierklasse, Impro-Theater, „Magnetic Monkeys“ und eine kleine Leistungsschau des Campus-Ateliers – nach der Pause ging es vielseitig weiter. Bei der Lesung der Schreibwerkstatt gab Dr. Pia Daniela Schmücker einen lyrischen Ausblick auf die Aktion „die gewollte Donau“: Menschen aus allen Donauländern erstellen ein Band aus Wolle, das 2014 auf dem Münsterplatz ausgestellt wird. Für ihren Vortrag legte Schmücker Knäuel und Nadeln nur kurz aus der Hand. Den letzten Glanzpunkt setzte der Kammerchor unter der Leitung von Manuel Haupt. Die Hobbymusiker überzeugten mit Bachs „Alles was Oden hat“, „Sanctus“ von André Caplet und dem „Abendlied“ (J.G. Rheinberger). Im Foyer konnten sich die Besucher schließlich Tontäfelchen aus den letzten 30 Jahren sichern.

Verantwortlich: Annika Bingmann

 

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