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Promotionskolleg von Universität Ulm und Hochschule Biberach
Wichtige Stärkung der Forschungsarbeit

Universität Ulm

Mit insgesamt acht neuen kooperativen Promotionskollegs will das Land die angewandte Forschung an Hochschulen stärken und mit Universitäten vernetzen. Dazu werden in den nächsten drei Jahren 4,85 Millionen Euro bereitgestellt. An der Universität Ulm und der Hochschule Biberach wird das Kolleg „Pharmazeutische Biotechnologie“ zum 1. März 2011 eingerichtet.

Durch die Einrichtung der kooperativen Promotionskollegs soll die Durchlässigkeit zwischen den Hochschultypen erhöht werden. „Für die besten Absolventinnen und Absolventen aller Hochschularten muss es eine realistische Perspektive für die Promotion und eine spätere wissenschaftliche Karriere geben“, so Wissenschaftsminister Professor Peter Frankenberg zur Bewilligung des Förderprogramms. Für die Hochschule Biberach ist es das erste Promotionskolleg; Rektor Prof. Dr. Thomas Vogel sieht darin eine historische Chance für den Aufbau eines akademischen Mittelbaus an der Hochschule Biberach, den bislang die Hochschulen für angewandte Wissenschaften typischerweise vermissen.

Die Promotionskollegs wurden von einer unabhängigen Gutachterkommission ausgewählt. In einer ersten Phase umfasst die Förderung Stipendien für bis zu zehn Doktoranden mit einer Laufzeit von zunächst drei Jahren. Bei dem Projekt handelt es sich um eine bundesweit einmalige Maßnahme, bei der „Doktorandinnen und Doktoranden gemeinsam forschen und so ihre jeweiligen Stärken einbringen und nutzen können“, so Frankenberg weiter. Schließlich hätten die Hochschulen im Bereich angewandte Forschung ein Alleinstellungsmerkmal.

Den Stellenwert des Kollegs „Pharmazeutische Biotechnologie“ schätzen die beiden Institutionen, Universität Ulm und Hochschule Biberach, sehr hoch ein: Prof. Dr. Peter Dürre (Ulm) sieht insbesondere den Vorteil der „strukturierten Förderung“. Prof. Dr. Jürgen Hannemann (Biberach) hebt „die gewährleistete längerfristige Finanzierung der Forschungsprojekte“ hervor, die die Forschungsaktivitäten des noch jungen Instituts für Pharmazeutische Biotechnologie deutlich stärken würde. „Wir können so Forschungsinteressen langfristig und qualifiziert verfolgen“, so Hannemann.
Für Universität wie Hochschule ist das Promotionskolleg eine konsequente Fortführung der erfolgreichen Zusammenarbeit, die mit 2009 mit dem gemeinsamen Master-Studiengang Pharmazeutische Biotechnologie begonnen wurde. Gerade die hiesige Biotechnologie starke Region – sie gilt als Nummer zwei in Deutschland – bietet hierfür beste Rahmenbedingungen. Dafür stehe auch, so Dürre, die Clusterinitiative BiopharmaXX, die Unternehmen wie Forschungseinrichtungen aus den Bereichen Biotechnologie, Pharmazie, Medizintechnik und Gesundheitswirtschaft in der BioRegio Ulm vernetze. Die Pharmazeutische Biotechnologie umfasse als anwendungsorientierte Wissenschaft die Methoden und Techniken der Entwicklung, Prüfung, Herstellung und Zulassung von Arzneistoffen, so Hannemann; in den einzelnen Teilprojekten des Kollegs sollen verschiedene Aspekte der Herstellung biotechnologisch erzeugter Medikamente untersucht werden, um den Prozess effizienter und kostengünstiger zu gestalten. Dies reiche von der Optimierung der Produzentenzellen über die Prozessführung der Zellkultur im Fermenter und die Stabilisierung des fertigen Wirkstoffes bis zu Verabreichungsmethoden über Inhalatoren.

Für das Promotionskolleg, da sind sich die Wissenschaftler Prof. Dr. Dürre und Prof. Dr. Hannemann einig, können die jeweiligen Stärken von Universität und Hochschule für Angewandte Wissenschaften optimal gebündelt werden: Die Hochschule Biberach stünde für eine praxisnahe Anwendung von industrierelevanten und modernen Methoden, die Universität steuere hierzu ihr fundiertes Theoriewissen zur Entwicklung neuer Therapieansätze gegen Krebs, Tuberkulose und HIV bei.

Verantwortlich: Anette Schober-Knitz (Biberach), Annika Bingmann (Ulm)