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Uni Ulm fiebert mit:
Wer bekommt den Deutschen Zukunftspreis?

Universität Ulm

Das Rennen ist offen, die Spannung groß: Wer erhält am kommenden Mittwoch,14. Dezember, im Berliner „ewerk“ aus der Hand von Bundespräsident Christian Wulff den Deutschen Zukunftspreis 2011für Technik und Innovation?
Vor der Verleihung (das ZDF berichtet von 22.15 bis 23 Uhr) des mit 250 000 Euro dotierten Preises, eine der renommiertesten Forschungsauszeichnungen in Deutschland überhaupt, dürfen noch drei Endrunden-Teams hoffen, die Wulff bereits bei der IdeenExpo Ende August in Hannover bekannt gegeben hat.

Unter ihnen sind die Wissenschaftler Professor Karl Leo (TU Dresden), Dr. Jan Blochwitz-Nimoth (Novaled AG, Dresden) und Dr. Martin Pfeiffer, Technikvorstand der Heliatek GmbH, einer gemeinsamen Ausgründung der TU Dresden und der Universität Ulm zur Entwicklung und Herstellung organischer Solarzellen, inzwischen Technologieführer für Organische Photovoltaik (OPV) auf Basis von Oligomeren (kleinen Molekülen).

Ausgründung von Uni Ulm und TU Dresden
Dabei war 2006 international anerkannte Expertise im Bereich der organischen Optoelektronik und der organischen Oligomer-Synthese zusammengeführt worden. Entstanden ist die Ausgründung aus der Zusammenarbeit von Leo und Pfeiffer mit Professor Peter Bäuerle, Direktor des Instituts für Organische Chemie II und Neue Materialien der Universität, mittlerweile auch deren Vizepräsident für Forschung. „Unser erklärtes Ziel mit der Gründung des Unternehmens, an dem die Uni Ulm wie die TU Dresden als Gesellschafterin auch beteiligt ist, war von Anfang an die Entwicklung einer völlig neuen Solarzellentechnologie auf Grundlage organischer Halbleitermaterialien bis zur Markt- und Produktionsreife“, erinnert sich Bäuerle.

Dritte Generation der Solartechnologie
Heute, also gerade mal fünf Jahre später, gilt die organische Photovoltaik nach der kristallinen und der Dünnschichttechnologie als dritte Generation der Solartechnologie und Heliatek steht am Übergang vom Labor- ins Produktionsstadium, bei dem flexible organische Solarzellen in einem Rolle-zu-Rolle-Prozess hergestellt werden. Erst dieser Tage hat das Unternehmen mit einer zertifizierten Zelleffizienz von 9,8 Prozent auf einer 1,1 Quadratzentimeter großen Tandemzelle erneut einen Weltrekord für organische Solarzellen aufgestellt und seine Stellung als Technologieführer untermauert. Ziel für 2012 ist nun die Aufnahme der industriellen serienmäßigen Produktion organischer Photovoltaikmodule im weltweit ersten Rolle-zu-Rolle-Verfahren zur Abscheidung kleiner Moleküle mittels eines Niedrigtemperaturprozesses.

Das Zukunftspotenzial der Technologie schon früh erkannt haben neben den beteiligten Forschern auch verschiedene Investoren, unter ihnen renommierte Unternehmen wie BASF, Bosch und RWE. Bemerkenswert ferner: Heliatek beschäftigt derzeit 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon zehn in Ulm. In Labors der Technologiefabrik Ulm (TFU) arbeiten sie in enger Kooperation mit Professor Bäuerles Institut an der Weiterentwicklung der hier entstandenen Grundlagentechnologie.

Übrigens: Die Verleihung des Zukunftspreises moderieren wird am Mittwoch Maybrit Illner.

Von Willi Baur