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3. Ulmer Denkanstöße mit brisantem Thema:
Gesellschaft ohne Respekt? Phänomene der Gewalt in unserer Lebenswelt
Philosoph Richard David Precht hält Eröffnungsvortrag

Universität Ulm

„Gesellschaft ohne Respekt? Phänomene der Gewalt in unserer Lebenswelt“ – mit diesem Thema beschäftigen sich von Mittwoch bis Samstag dieser Woche die „3. Ulmer Denkanstöße“ im Stadthaus Ulm. Mit einer Ausnahme: Der Auftakt-Film „Ben X“ am Mittwoch wird im Xinedome gezeigt. Gemeinsame Veranstalter sind das Humboldt-Studienzentrum der Universität Ulm und die Stadt Ulm, unterstützt von der Sparda-Bank Baden-Württemberg.

Wieder ein ebenso aktuelles wie brisantes Thema also wie schon in den Vorjahren mit Interkulturalität und der Würde am Ende des Lebens. Aber: „Wir haben diesmal lange über die Auswahl diskutiert“, berichtet Professorin Renate Breuninger, Geschäftsführerin des Humboldt-Studienzentrums und Organisatorin der „Denkanstöße“. Schließlich könne der Begriff Respekt unterschiedlich ausgelegt werden. „Wir meinen hier nicht den Zeigefinger-Gehorsam“, verdeutlicht sie deshalb, vielmehr sei Respekt in diesem Fall gleichzusetzen mit der Einstellung anderen gegenüber, mit deren Anerkennung als gleichwertig. Dies indes führe direkt zum Thema: „Oft ist Gewalt auf fehlenden Respekt zurückzuführen“, sagt Breuninger.

Die Auswirkungen sehr wohl vertraut sind Bürgermeisterin Sabine Mayer-Dölle: „Die Lebensqualität in der Stadt hängt davon ab, wie angstfrei wir uns hier bewegen können.“ Und diese Frage sei nicht reduziert auf Kinder und ältere Menschen, zu sehen jedoch auch vor dem Hintergrund der Entwicklung: „Die Zahl junger Menschen aus bildungsfernen Schichten wird steigen.“ Verbunden damit: Zur finanziellen Armut geselle sich auch Bildungsarmut.

Reichlich Stoff mithin für engagierte Fachvorträge und Diskussionen, um das Thema zu analysieren, unterschiedliche Sichtweisen darzulegen und Lösungsansätze zu präsentieren. Namhafte und kompetente Referenten werden sich daran einmal mehr abarbeiten. Der Zukunftsforscher und Autor  Professor Meinhard Miegel („Die deformierte Gesellschaft“) zum Beispiel, der Unternehmensberater und Autor („Manieren“) Asfa-Wossen Asserate, Prinz aus dem äthiopischen Kaiserhaus, oder Professor Rüdiger Wulf, Kriminologe und Ministerialrat im baden-württembergischen Justizministerium, Letzterer schon im Vorfeld beeindruckt vom Konzept der Veranstaltung und „von der Art und Weise, wie Wissenschaft und Bürgerschaft hier in einen Dialog treten“. In diesem Aspekt sieht denn auch die Sparda-Bank ein Hauptmotiv für ihr Engagement: „Wir wollen mit der Veranstaltung in die Bevölkerung hinein wirken“, so Marketingchef Günter Przyklenk, er sei „überzeugt davon, dass das Stadthaus auch diesmal übervoll sein wird“. Und dies nicht nur, aber ganz besonders beim Festvortrag zur Eröffnung am Donnerstag. Den hält nämlich der viel gefragte Philosoph, Essayist, Publizist und Bestseller-Autor („Wer bin ich und wenn ja, wie viele?“ Dr. Richard David Precht.

Weiteres unter www.ulmer-denkanstoesse.de

Richard David Precht (Foto: © Raimond Spekking / Wikimedia Commons / CC-BY-SA-3.0 & GDFL)