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8. UUG-Vortragsreihe:
Sudoku, Psycho-Trauma und Tumorzellen

Universität Ulm

Informatik, Psychologie und Medizin – auch bei ihrer inzwischen achten öffentlichen Vortragsreihe „Wissen erleben – Uni Ulm in der Stadtmitte“ im Februar kann die Ulmer Universitätsgesellschaft (UUG) mit einer äußerst kontrastreichen Themenmischung aufwarten. Darüber freut sich nicht zuletzt Dietrich Engmann, ehrenamtlicher Geschäftsführer der UUG und unermüdlicher Organisator der Vorträge, ausnahmslos samstags um 11 Uhr im Studio der Sparkasse Ulm in der Neuen Mitte: „Wir wollen ja die ganze Vielfalt der hier betriebenen Wissenschaften vorstellen und immer wieder neue spannende Erkenntnisse vermitteln.“

Was in der Vergangenheit offenbar bestens gelungen ist. „Die Vortragsreihe hat sich inzwischen ohne Frage etabliert“, sagt Engmann, „die Qualität der Referenten wie der Vorträge hat sich offenbar herumgesprochen“. Natürlich schwankten die Besucherzahlen etwas, abhängig vor allem von der jeweiligen Thematik. „Aber das Studio war stets mehr oder weniger voll.“ Und damit rechnet der UUG-Geschäftsführer auch für die im Februar anstehenden Veranstaltungen.

Eröffnet wird die Reihe am 9. Februar durch Professor Thom Frühwirth vom Institut für Programmiermethodik und Compilerbau. Sein Thema: „Computer knacken harte Nüsse: Von Sudoku über den Aktienhandel zum Robotersegeln.“ Dabei wird der Wissenschaftler die Prinzipien einer von ihm selbst entwickelten Programmiersprache erläutern, mit deren Hilfe schwierigste Fragestellungen in unterschiedlichen Bereichen gelöst werden können. Unter anderem wird Frühwirth auch über den Weltrekordversuch im Robotersegeln berichten, bei dem seine Software im vergangenen Sommer die vollautomatische Routenplanung übernommen hat.

Ganz anders das Thema von Professorin Iris-Tatjana Kolassa (Institut für Psychologie und Pädagogik) eine Woche später: „Psychische Traumata und die Folgen: ein Streifzug durch den Körper.“ Die beim Schwörmontag des Vorjahres mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Ulm ausgezeichnete Referentin wird dabei unter anderem auf die Auswirkungen traumatischer Erlebnisse eingehen, nicht nur auf die Psyche, sondern auch auf den Körper vom Immun- über das Hormonsystem bis auf die Zellebene. Damit erhöht sich zwar das Risiko von Folgeerkrankungen, aber mittels einer effektiven Psychotherapie können verschiedene körperliche Veränderungen rückgängig gemacht werden.

„Tumorzellen in Blut und Knochenmark bei Brustkrebspatientinnen – ein wissenschaftliches Gespenst oder Realität?“ Diese Frage will zum Abschluss der Vortragsreihe am 23. Februar Professor Wolfgang Janni beantworten. Der neue Ärztliche Direktor der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe wird sich insbesondere mit Wirkung und Nachweis isolierter Tumorzellen im Knochenmark beschäftigen, die sich schon früh im Verlauf der Erkrankung über die Blutbahn verteilen und oft nach langer Zeit eine Wiederkehr des Krebses auslösen. Informationen über Vorhandensein und Art der Tumorzellen könnten Janni zufolge in Zukunft zu einer Optimierung der Therapie führen.

Der Eintritt ist bei allen Vorträgen frei.

Von Willi Baur