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Renommierter MIT-Forscher begrüßt
Gastprofessur der Kupczyk-Stiftung verliehen

Universität Ulm

Die Universität Ulm hat im Rahmen einer Feier am Dienstagabend die diesjährige Gastprofessur der Hans-Kupczyk-Stiftung an Professor Anthony T. Patera vom renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT)  verliehen. Der bekannte Wissenschaftler bereichert seit Ende November und noch bis Mitte Dezember das Ulmer Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen (UZWR) sowie das Institut für Numerische Mathematik.
Auf dem Gebiet der Modellreduktion und  besonders der Reduzierten Basis Methoden (RBM) gilt Patera als ausgewiesener Experte. Die Modellreduktion gewinnt zum Beispiel bei Computersimulationen in Wissenschaft und Wirtschaft an Bedeutung. Schließlich steigt die Komplexität der zu simulierenden Vorgänge mindestens so schnell, wie die Leistungsfähigkeit der neuesten Computer zunimmt.

In diesem Zusammenhang arbeitet Patera, der an der Ingenieurwissenschaftlichen Fakultät des MIT forscht und  lehrt, auch mit Professor Karsten Urban vom Institut für Numerische Mathematik zusammen. „Bekanntermaßen ist die Kooperation beider Gruppen sehr ertragreich. Deshalb freue ich mich besonders, Herrn Patera als Kupczyk-Gastprofessor zu begrüßen“, betonte Universitätspräsident Professor Karl Joachim Ebeling. Es folgte eine sehr persönliche Vorstellung des „hart arbeitenden, aber humorvollen“ Gasts durch Karsten Urban. Die Übergabe der Ernennungsurkunde durch den Uni-Präsidenten wurde von lang anhaltendem Applaus begleitet.

Im Mittelpunkt von Anthony Pateras Festvortrag stand das Smartphone, speziell die Frage, wie sehr komplexe Simulationen auf Prozessoren mit beschränkter Kapazität durchgeführt werden können. Bei einer entsprechenden Modellreduktion müssen die wichtigsten Eigenschaften des ursprünglichen Vorgangs auch durch das reduzierte System repräsentiert werden. Dementsprechend werden mathematisch-rigorose Fehlerabschätzungen notwendig, besonders wenn auf Basis des reduzierten Systems zum Beispiel Sicherheitsentscheidungen getroffen werden. Patera hielt seinen Vortrag aus einer ingenieurwissenschaftlichen Perspektive und ließ Beispiele einfließen, etwa zur alltäglichen Relevanz Partieller Differenzialgleichungen.

Im Rahmen seiner Gastprofessur hält Anthony Patera eine Vorlesungsreihe und beteiligt sich  an einem Workshop zu seinem Spezialgebiet. In gewisser Weise diente der Festvortrag als Einführung in Themengebiete des Workshops. Nach Pateras Vortrag äußerten sich Studierende und Wissenschaftler, die teilweise aus dem gesamten Bundesgebiet angereist waren, begeistert über den amerikanischen Gast.

Die Gastprofessur der Hans-Kupczyk-Stiftung wurde jetzt zum 24. Mal verliehen. Die Stiftung des inzwischen verstorbene Verlegers und Druckereibesitzers Kupczyk unterstützt Professoren der Universität Ulm dabei, international renommierte Wissenschaftler für eine kurzzeitige Gastprofessur zu gewinnen.

Foto: Grass/kiz