News

Zum 250. Geburtstag von Alexander von Humboldt
ZAWiW-Herbstakademie in Kooperation mit dem Botanischen Garten

Universität Ulm

Alexander von Humboldt war der größte Naturforscher und Entdecker seiner Zeit. Zum 250. Geburtstag des „Weltwissenschaftlers“ rückt das Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW) „Humboldts Erbe“ ins Zentrum der Herbstakademie – dieses Mal in Kooperation mit dem Botanischen Garten. Vom 23. bis zum 27. September wird das Lebenswerk des „zweiten Kolumbus“ in Vorträgen und vertiefenden Angeboten beleuchtet. Darüber hinaus hat das ZAWiW der Universität Ulm ein vielseitiges Programm aus Arbeitsgruppen und Kulturangeboten zusammengestellt. Themen reichen von der Klimadebatte über „Himmlische Kunst“ bis zur Bedienung eines Tablet-PCs. Eine Anmeldung ist noch bis zum 31. August möglich.

Der Gelehrte Alexander von Humboldt war Biologe, Klimaforscher und gilt als Mitbegründer der Geographie. Bei seiner Lateinamerika-Expedition durchquerte er den Dschungel, er bestieg die höchsten damals bekannten Berge und trank Pfeilgift im Selbstversuch. Dabei sammelte von Humboldt unermüdlich Pflanzen- und Gesteinsproben, die er unter anderem für sein Monumentalwerk „Kosmos“ auswertete. Anlässlich des 250. Geburtstags des „Wissenschaftsfürsts“ steht „Humboldts Erbe“ im Zentrum der ZAWiW-Herbstakademie.

Eröffnung mit Humboldt-Biographen


Gleich im Eröffnungsvortrag am Montag, 23. September (10:00 Uhr), erklärt der Germanist und Humboldt-Biograph Dr. Manfred Geier, warum wir den Geburtstag des abenteuerlustigen Naturforschers feiern sollten. Denn inzwischen seien seine Ansichten – vom ökologischen Blick auf die Natur bis zum ganzheitlichen Erkenntnisinteresse – wieder aktuell. Fast in Vergessenheit geraten wäre hingegen das publizistische Werk des Adligen: Alexander von Humboldt hat mehrere hundert Schriften verfasst, die nun erstmals in einer Gesamtausgabe erschienen sind. Bei der Herbstakademie thematisiert der Mit-Herausgeber Thomas Nehrlich wissenschaftliche und politische Ansichten des Universalgelehrten und zeigt in seiner Präsentation historische Erstdrucke.

Vor und nach Alexander von Humboldt waren zahlreiche weitere Naturforscher, Gewürzhändler und Glücksritter in der neuen Welt unterwegs. Über die damals in Amerika vorgefundenen und oftmals in Europa ungenutzten Heilpflanzen spricht am Mittwochmorgen, 25. September, die Präsidentin der deutschen Gesellschaft für die Geschichte der Pharmazie, Professorin Sabine Anagnostou. Ein weiterer Hauptvortrag dreht sich um den botanischen Schatz der Gewürzinseln. Zuletzt gibt Professor Marco Tschapka, Wissenschaftler am Institut für Evolutionsökologie und Naturschutzgenomik der Uni Ulm, Einblicke in die Arbeit heutiger Biologen. Der Tropenökologe forscht vor allem im Regenwald Mittelamerikas sowie in afrikanischen Ländern zur Biodiversität von Fledermäusen.

Umfangreiches Programm von der AG bis zur „Botanischen Mittagspause"

Wie üblich wird das Vortragsangebot durch zahlreiche Arbeitsgruppen ergänzt. Die Teilnehmenden können das Leitthema der Herbstakademie vertiefen und sich beispielsweise mit der Namensgebung von Pflanzen oder der Kolonialgeschichte auseinandersetzen. Allerdings stehen auch völlig anders gelagerte Arbeitsgruppen auf dem Programm: So wird die Energieforschung im Batterie-Exzellenzcluster der Uni genauso thematisiert wie der Brexit oder Architekturzeichnungen. Die beliebten Mittwochsangebote führen die Teilnehmenden dieses Mal unter anderem in die „Unterwelt der Universität“, ins Tierforschungszentrum oder in die Kunsthalle Weishaupt. Selbstverständlich umfasst die Akademiewoche auch wieder eine Kulturelle Begleitveranstaltung: In Kooperation mit der Aegis Literatur Buchhandlung lädt das ZAWiW am Montag, 23. September (18:00 Uhr), zu einer musikalisch umrahmten Lesung rund um Alexander von Humboldt ins Café im Kornhauskeller ein.

Während der gesamten Akademiewoche muss die Mittagspause nicht unbedingt für einen Mensabesuch genutzt werden: Neben Bewegungsangeboten und der Möglichkeit, die Hauptvorträge zu reflektieren, bietet der Kooperationspartner Botanischer Garten zur Mittagszeit Gewächshausführungen an (Montag-Donnerstag: „Botanische Mittagspause“). Dazu kommt eine abendliche Führung mit Taschenlampen. Teilnehmende können sich mitten in Ulm wie bei einer Expedition im tropischen Regenwald fühlen oder die Ausstellung des Verbands der Botanischen Gärten „Forscher – Sammler – Pflanzenjäger: unterwegs mit Humboldt & Co“ entdecken.

Senior-Redakteure berichten online

Die diesjährige Herbstakademie wird durch Professor Klaus-Michael Debatin, Vizepräsident der Universität für Kooperationen, und Kulturbürgermeisterin Iris Mann eröffnet. Der Geschäftsführer des ZAWiW, Dr. Markus Marquard, führt die Teilnehmenden in die Akademiewoche ein. Eine Besonderheit in diesem Jahr: Senior-Onlineredakteurinnen und -redakteure erhalten Einblicke in das journalistische Handwerk und erstellen eine Sonderausgabe des Journals „LernCafé“: In kurzen Artikeln berichten sie im Internet über die Akademiewoche.

Die Anmeldung ist ab sofort für alle Interessierten geöffnet. Die Teilnahme an der gesamten Akademiewoche kostet regulär 89 Euro und für Förderkreismitglieder 78 Euro. Die Vorträge und Arbeitsgruppen können jedoch auch einzeln gebucht werden. Wie üblich werden Parktickets und vergünstigte ÖPNV-Fahrkarten angeboten.

Weitere Informationen und Anmeldung auf der ZAWiW-Webseite

Dr. Annette Wettstein: 0731-50-26610

Termin im Überblick:

ZAWiW-Herbstakademie 2019 „Humboldts Erbe“
23. bis 27. September 2019

Universität Ulm
Eröffnung: Montag, 23. September ab 9:30 Uhr im Hörsaal 4/5
Lagepläne

 

Text und Medienkontakt: Annika Bingmann

Natiurforscher Alexander von Humboldt
Alexander von Humboldt blickt vom Programmheft der diesjährigen Herbstakademie (Foto: Brändel, Bearbeitung: Braun)
Eröffnung Herbstakademie
Eröffnung der Herbstakademie im vergangenen Jahr (Foto: Eberhardt/Uni Ulm)