Preisverleihung Kooperationspreis Wissenschaft-Wirtschaft 2018

Anlässlich des Festaktes zum Dies academicus am 08.02.2018 wurde der Kooperationspreis Wissenschaft-Wirtschaft des Jahres 2018 verliehen. Der Verteilungsausschuss hatte beschlossen, für das Jahr 2018 zwei Preise zu je 4.000 € zu vergeben.

Die Preisträger und ihre Projekte:

Jun. Prof. Dr. Claudia Schrader, Abteilung Serious Games im Institut für Psychologie und Pädagogik für die Kooperation mit dem Baden-Württembergischen Handwerkstag e.V. und der Firma Gentle Troll Entertainment GmbH in Würdigung des Projekts "Meister Power - Entwicklung und Evaluation einer Handwerkssimulation für den Einsatz im Schulfach Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung"

Preisverleihung Wissenschaft-Wirtschaft 2017

Der Ausbildungsmarkt hat sich in Deutschland zunehmend zu einem durch die Nachfrage beherrschten Markt gewandelt, in dem sich Unternehmen, Betriebe, Firmen und öffentliche Einrichtungen um Auszubildende bemühen müssen (vgl. Köcher, Hurrelmann & Sommer, 2013, 2015). Dies ist bedingt durch eine wirtschaftliche Konjunktur und einem damit verbundenen steigenden Angebot an Ausbildungsplätzen, einem demografisch bedingten Rückgang der Zahl der Schulabgänger und Schulabgängerinnen und deren erhöhte Studienneigung. Dies erfordert gezielte und zielgruppenaffine Maßnahmen zur Bewerbung und Attraktivitätssteigerung handwerklicher Berufe, die zu einem frühen Zeitpunkt das Interesse bei Jugendlichen für das Handwerk wecken. Das Projekt "MeisterPower" befasst sich mit der Entwicklung und Evaluierung eines Computer-/Simulationsspiels, bei welchem Schülerinnen und Schülerder Jahrgangsstufen 7.- 13. Klasse in die Haut von Handwerksmeistern schlüpfen, die einen Betrieb führen. Im Schulfach Wirtschafts-, Berufs- und Studienorientierung sollen die Jugendlichen so Wissen über Handwerksberufe sowie ökonomische Entscheidungskompetenz in einem betrieblichen Kontext erwerben. Das didaktische Potential von sog. "Serious Games" liegt in der Möglichkeit der Interaktivität und dem unmittelbaren Feedback von Aktionen im Spiel. Empirische Studien der Abteilung Serious Games belegen: MeisterPower führt zu einem geschlechtsunabhängigen Anstieg im Interesse für handwerkliche Berufe und zu einer positiven Entwicklung der ökonomischen Kompetenz. Damit verbunden leistet das Projekt einen Beitrag dazu, Jugendliche über Handwerksberufe zu informieren und eine konkrete Berufsorientierung im Handwerk zu bieten sowie Anforderungen von Handwerksberufen erfahrbar zu machen.

Prof. Dr. Albert Ludolph, Klinik für Neurologie für die Kooperation mit der Firma TEVA Pharmaceutical Industries Ltd. Ulm in Würdigung der Erforschung von Therapieoptionen für die Erkrankung Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), insbesondere hinsichtlich der Wirksamkeit des Medikaments Rasagilin, im Rahmen einer klinischen Studie

Preisverleihung Kooperationspreis Wissenschaft-Wirtschaft 2018

Bei dem Projekt handelt sich um eine klinische Studie zur Erforschung möglicher Therapieoptionen für die ALS-Erkrankung. Bisher gab es kaum therapeutische Ansätze für die Nervenkrankheit ALS, die nach durchschnittlich drei bis vier Jahren zum Tod führt. Die Kooperation der Klinik für Neurologie mit Firma TEVA Pharmaceutical Industries besteht seit nunmehr 20 Jahren. Basierend auf präklinischen Vorarbeiten wurde in den Jahren 2013 - 2016 die Wirksamkeit des Medikaments Rasagilin im Rahmen eines Investigator Initiatied Trials untersucht. Die Auswertung der klinischen Prüfung ergab weitreichende Aufschlüsse über den Wirkstoff und die Herangehensweise an weitere Studien im Krankheitsbild ALS. Mit Hilfe eines neuen Ansatzes zur Auswertung von ALS-Studien wurden die in die Studien eingeschlossenen Patienten nach der individuellen Krankheitsprogression eingruppiert. Es zeigte sich, dass Patienten mit einem moderaten bis schnellen Krankheitsverlauf von einer Therapie mit Rasagilin profitieren, was mit einem signifikanten Effekt auf die Überlebensrate in den ersten zwölf Monaten einherging. Die Firma TEVA Pharmaceutical Industries stellte die Prüfmedikation (Verum und Placebo) sowie eine Teilfinanzierung zur Verfügung. Insgesamt wurden innerhalb von 15 Monaten 252 Patienten an 15 Prüfzentren in die Studie unter der Leitung von Professor Ludolph eingeschlossen. Aus dieser klinischen Studie resultierte auch eine Publikation in Lancet Neurology.