ingseminar „Methoden der Epidemiologie, Biometrie und Versorgungsforschung“
Linkage von Abrechnungs- und Krebsregisterdaten zum Monitoring von Langzeit- und Spätfolgen nach Krebs

Zeit : Montag , 9. Februar 2026, 16:00 17:30 Uhr
Veranstalter : Institut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie
Ort :Universität Ulm, Albert-Einstein-Allee 11, M24/H10

Dozent: Prof. Dr. Volker Arndt, DKFZ Heidelberg, Epidemiologisches Krebsregister Baden-Württemberg

Abstract: 
Die stetig wachsende Zahl von Krebsüberlebenden rückt die systematische Erfassung und Analyse von Langzeit- und Spätfolgen onkologischer Erkrankungen zunehmend in den Fokus von Versorgung, Forschung und Gesundheitspolitik. Eine zentrale Voraussetzung hierfür ist die sektorenübergreifende Nutzung und Verknüpfung vorhandener Gesundheitsdaten. Der Vortrag stellt aktuelle konzeptionelle und technische Ansätze zur Verknüpfung von Abrechnungsdaten der gesetzlichen Krankenversicherung mit Daten der klinischen Krebsregister vor und diskutiert deren Potenzial für ein nachhaltiges Monitoring von Langzeit- und Spätfolgen nach Krebs.
Ausgehend von den gesetzlichen Rahmenbedingungen des Gesundheitsdatennutzungsgesetzes (GDNG), des Europäischen Gesundheitsdatenraumes und den Anforderungen nach § 65c SGB V werden geeignete Datenmodelle, Formate und Übermittlungswege für ein datenschutzkonformes Linkage vorgestellt. Ein besonderer Fokus liegt auf der Nutzung qualitätsgesicherter Krebsregister-Best-of-Daten in Kombination mit longitudinalen Abrechnungsinformationen, um krankheits- und therapiebedingte Folgeerkrankungen über den weiteren Lebensverlauf hinweg analysieren zu können. Der Vortrag adressiert technische, organisatorische und regulatorische Herausforderungen und diskutiert auch einen möglichen Einsatz eines generativen KI-Models in Ergänzung zu klassischen epidemiologischen Modellierungen.