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Deutsch-Russisches Institut an der Uni Ulm gegründet
Institute for Advanced Energy Related Nanomaterials nimmt die Arbeit auf

Universität Ulm

Im laufenden „Deutsch-Russischen Jahr für Bildung, Wissenschaft und Innovation“ haben Wissenschaftler der Universität Ulm und der Moskauer Lomonosov-Universität (Moscow State University) das „Institute for Advanced Energy Related Nanomaterials“ gegründet. Mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ist die neue Einrichtung aus dem Ulmer „Institute of Polymer Science“ unter der Leitung des Lomonosov-Vizepräsidenten Alexei Khokhlov sowie weiteren Deutsch-Russischen Projekten hervorgegangen. An dem frisch gegründeten Institut sollen Nanomaterialien für Energieanwendungen, also Brennstoffzellen, Solarzellen oder etwa Lithium-Ionen-Batterien, in Theorie, Experiment und Computersimulation erforscht sowie optimiert werden.

Mit dem „Institute of Polymer Science“ ist die Universität Ulm in den letzten Jahren zu einem wichtigen Stützpunkt russischer Chemiker und Physiker geworden. Weiterhin spricht, Experten zufolge, das gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT), dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gegründete Helmholtz-Institut Ulm für Elektrochemische Energiespeicherung (HIU) für die neue Forschungseinrichtung. Beim Gründungs-Kolloquium nannte Universitätspräsident Professor Karl Joachim Ebeling noch einen zusätzlichen Grund: „Der Antrag von Professor Paul Ziemann und Professor Alexei Khokhlov war so überzeugend, dass die Gutachter eine Förderung befürworten mussten.

 Weiterhin ließen Ebeling und Professor Axel Groß, Dekan der Fakultät für Naturwissenschaften, die Deutsch-Russische Zusammenarbeit an der Uni Ulm Revue passieren: „Seit über zwanzig Jahren arbeiten der Leiter des Instituts für Festkörperphysik, Professor Ziemann, und der Russische Staatspreisträger eng zusammen. Als Alexei Khokhlov 2001 auf Vorschlag der Uni Ulm den hoch dotierten Wolfgang Paul-Preis vom BMBF erhielt, wurde eine auf zwei Jahre begrenzte Forschungsstätte für das Projekt ,Design funktioneller Kopolymere‘ eingerichtet.“  Die Ernennung Khokhlovs zum Honorarprofessor in Ulm und der stetige Austausch junger, aber auch erfahrener Wissenschaftler - zusätzlich unterstützt durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD)- hätten die Deutsch-Russische Zusammenarbeit weiter intensiviert.

Nach Ende der Förderperiode ging das Projekt im Institute of Polymer Science auf, das unter anderem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), dem Sonderforschungsbereich 569 (Hierarchische Strukturbildung und Funktion Organisch-Anorganischer Nanosysteme) und der Uni Ulm getragen wurde. Jetzt löst das  „Institute for Advanced Energy Related Nanomaterials“ die Forschungseinrichtung ab.
Bei dem Gründungs-Kolloquium sprach außerdem Professor Horst Hahn, Leiter des Instituts für Nanotechnologie am KIT und Gründungsdirektor des HIU, über „Nanomaterialien für die Energiespeicherung und –umwandlung“. Alexei Khokhlov stellte die Lomonosov Universität vor und betonte: „Die Zusammenarbeit mit Ulmer Wissenschaftlern ist ein fachlicher Gewinn und außerdem eine große Freude.“ Der Inhaber des Lehrstuhls für Polymer- und Kristallphysik an der renommiertesten Universität Russlands schmiedet bereits Pläne für ein Deutsch-Russisches Exzellenzzentrum – getragen von seiner Heimathochschule, der Uni Ulm und dem HIU. Gerade ist Alexei Khokhlov, der als einer der weltweit führenden Forscher im Bereich Polymerphysik gilt, auf der Suche nach russischen Förderern für das Projekt.

Von Annika Bingmann