News

Deutsche Gesellschaft für Humangenetik:
Prof. Hildegard Kehrer-Sawatzki aus Ulm ist stellvertretende Vorsitzende

Universität Ulm

Professorin Hildegard Kehrer-Sawatzki, Wissenschaftlerin am Institut für Humangenetik der Universität Ulm, ist bei Mitgliederversammlung der Deutschen Gesellschaft für Humangenetik (GfH) in Nürnberg zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt worden. Die Gesellschaft setzt sich für eine flächendeckende, qualitativ hochwertige Versorgung von Menschen mit genetisch bedingten beziehungsweise seltenen Erkrankungen ein und fördert die entsprechende Forschung. „Ich bin dankbar für das Vertrauen, das mir von Seiten der GfH-Mitglieder der entgegen gebracht worden ist“, sagte die studierte Biologin nach der Wahl. Zu den aktuellen Herausforderungen der Humangenetik gehöre die Qualitätssicherung der genetischen Beratung – besonders in Zeiten zunehmend umfangreicherer genetischer Diagnostik.

An der Universität Ulm leitet Kehrer-Sawatzki die Arbeitsgruppe Neurofibromatose Typ-1. Außerdem ist die Fachhumangenetikerin (GfH) Stellvertretende Leiterin des Laborbereichs Zytogenetik. Neurofibromatose Typ-1 ist eine häufige Erbkrankheit, die durch Veränderungen auf dem Chromosom 17 verursacht wird. Typisch sind so genannte „Café-au-lait“-Flecken auf der Haut und gutartige Geschwülste (Neurofibrome) an Nerven- und Bindegewebszellen. Die Wahrscheinlichkeit auch bösartige Tumoren zu entwickeln, ist bei Betroffenen erhöht. Sie haben oft Lernbehinderungen, häufig werden krankhafte Veränderungen der Blutgefäße und Knochen beobachtet. Bereits seit ihrer Diplomarbeit an der Universität Ulm liegt ein Fokus Kehrer-Sawatzkis auf der Erforschung der Erbkrankheit. Weitere Schwerpunkte sind Mechanismen der Mutagenese des menschlichen Genoms, also die Erzeugung von Mutationen im Erbgut, sowie die strukturelle Variabilität des menschlichen Genoms und ihr Beitrag zur Krankheits-Disposition. Kehrer-Sawatzki lehrt an der Universität Ulm in den Fächern Biologie, Medizin und Molekulare Medizin.

Neben Hildegard Kehrer-Sawatzki ist der Mediziner Professor Peter Wieacker aus Münster neu in den GfH-Vorstand gewählt worden. Die beiden Wissenschaftler teilen sich das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden. Der bisherige Stellvertreter, Professor Klaus Zerres, Leiter des Instituts für Humangenetik an der RWTH Aachen, übernimmt den GfH-Vorsitz von Professor André Reis (Universität Erlangen-Nürnberg). Weiterhin gehören Dr. Simone Heidemann aus Kiel und Dr. Wolfgang Kress (Universität Würzburg) dem Vorstand an.

Von Annika Bingmann

Der neue GfH-Vorstand (v.l.): Prof. Peter Wieacker, Dr. Simone Heidemann, Prof. Klaus Zerres, Prof. Hildegard Kehrer-Sawatzki, und Dr. Wolfram Kress