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„Magischer“ Empfang der Städte für ausländische Studierende
DAAD-Preise an zwei herausragende Studentinnen verliehen

Universität Ulm

Über 370 internationale Studierende haben sich im letzten Jahr an der Uni Ulm eingeschrieben. Mehr als 500 sind es an allen Hochschulen der Städte Ulm und Neu-Ulm insgesamt. Viele von ihnen sind am Montag der Einladung zum offiziellen Empfang gefolgt. Unter den Gästen waren auch zwei junge Frauen, die mit dem Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) für ihr soziales und kulturelles Engagement ausgezeichnet wurden: Sarah Mirabile von der Universität Ulm sowie Daria Evdokimova von der Hochschule Neu-Ulm.

Im Foyer des Ulmer Rathauses sprachen Ulms Oberbürgermeister Ivo Gönner und Professorin Julia Kormann, Vizepräsidentin für Studium, Lehre, Internationalisierung und Kommunikation der Hochschule Neu-Ulm (HNU), Grußworte. „Ich freue mich, dass Sie sich entschieden haben, mit einem Studium in Ulm und Neu-Ulm die Grundlage für einen guten Beruf zu schaffen, und hoffe, dass Ihnen die Zeit hier helfen wird, Ihre eigenen Ziele zu verwirklichen“, sagte Gönner. Davon, dass diese Ziele auch hier vor Ort erreicht werden können, war Professorin Kormann überzeugt: „In der Region gibt es attraktive Arbeitgeber, darunter einige ‚hidden champions‘, die auf der Suche nach internationalen Mitarbeitern wie Ihnen sind. Und falls das Wetter Sie noch zögern lässt: Was gibt es Romantischeres als das Ulmer Münster im Nebel?“ Das Wetter ist bei vielen ausländischen Studierenden offenbar ein großes Thema. Auch Friedrich Hervé Lien Mbep, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der HNU, war schockiert, als er im Jahr 2002 aus dem immer sonnigen Kamerun das erste Mal nach Deutschland kam – ausgerechnet im Dezember. Abgehalten hat es ihn nicht, nach einem Jura-Studium in Augsburg, 2006 ein weiteres Studium der Betriebswirtschaft in Neu-Ulm zu beginnen. „Der Schlüssel zum Erfolg ist, die Sprache zu lernen und sich auf das Studium zu konzentrieren“, riet Mbep sden Neuankömmlingen. Allerdings sollten sie auch nicht die Gelegenheit verpassen, am sozialen Leben hier teilzunehmen.

Verleihung der DAAD-Preise

Im Anschluss an den Erfahrungsbericht des gebürtigen Kameruners überreichte Vizepräsidentin Julia Kormann der Masterabsolventin Daria Evdokimova (31) den mit 1000 Euro dotierten DAAD-Preis. Kormann würdigte das große Engagement der russischen Wirtschaftswissenschaftlerin, die sich beim Verein „Ingenieure ohne Grenzen“ für die Stromversorgung einer Schule in Indien einsetzt. Außerdem unterstützte die Preisträgerin die Organisatoren des Kulturprogramms an der HNU, wo sie im letzten Jahr im Sommersemester einen Lehrauftrag innehatte. Die gebürtige Russin hat nämlich bereits an der staatlichen Uni in St. Petersburg ein Diplom in Wirtschaftswissenschaften erworben und war danach als Produktmanagerin tätig, bevor sie mit einem Stipendium des DAAD nach Deutschland und schließlich an die HNU kam. Im März schloss Daria Evdokimova dort das Masterstudium „Advanced Management“ ab. Kormann bezeichnete die junge Frau als „Weltbürgerin“, deren Offenheit und Aufgeschlossenheit neuen Erfahrungen und Herausforderungen gegenüber man sich gerne zum Vorbild nehmen dürfe.

Als eine ihrer ersten Amtshandlungen übergab anschließend Professorin Irene Bouw, neue Vizepräsidentin für Lehre und Internationales der Uni Ulm, Sarah Mirabile aus Italien den zweiten DAAD-Preis. Die 24-jährige Psychologiestudentin der Uni Ulm hatte sich im vergangenen Semester ehrenamtlich in der Adalbert-Stifter-Gesamtschule engagiert: Sie unterstützte die Alphabetisierungsklasse während der Durchführung eines Service Learning Projekts. In einem weiteren Projekt beschäftigte sich Sarah Mirabile am Institut für Psychologie und Pädagogik mit einem Serious Game zur Funktion der menschlichen Leber. Vizepräsidentin Bouw lobte die erfolgreiche Studentin, die gerade ihre Masterarbeit in klinischer und pädagogischer Psychologie schreibt, für ihr großes und vor allem vielfältiges Engagement. Sie würdigte insbesondere Mirabiles interdisziplinäres Denken sowie den Anspruch, Wissen nicht nur zu erlangen, sondern auch anderen Studierenden zu vermitteln. Die gebürtige Sizilianerin erwarb ihren Bachelorabschluss an der Universität von Padua und lehrt seit April als Dozentin an der Akademie für Gesundheitsberufe des Universitätsklinikums Ulm. Zudem absolvierte sie mehrere freiwillige Praktika in psychosomatischen Klinikabteilungen in Heidelberg, Stuttgart und Aalen.

Für kurzweilige Unterhaltung sorgte Christoph Demian aus Mainz, der sich zunächst als Wahrnehmungsforscher vorstellte, sich aber recht schnell als Zauberkünstler zu erkennen gab und das Publikum mit Illusionstricks überraschte.

(v.l.) Ivo Gönner (Ulms OB),
Friedrich Hervé Lien Mbep und Albert
Obert (2. Bürgermeister Neu-Ulm)

Zauberkünstler Christoph Demian



Fotos: Rosa Grass